Carl-Huter-Stiftung

Welt- und Menschenkenntnis nach Carl Huter

 8D1. Evolution: Zitate von Carl Huter


1. Über die Wirkung der Lamarck-Darwinschen Lehren

Carl Huter: Welt- und Menschenkenntnis, I. Lehrbrief, zehnte Lektion

  • Darwins "Kampf ums Dasein-Lehre" mit Nietzsches Gewaltübermenschentheorie gepaart, haben den modernen Menschen zur Rastlosigkeit und Lieblosigkeit, zu einer grausamen Realpolitik und sinnloser Genusssucht geführt, zu einer Lebensanschauung, die neue Werte verspricht, aber nicht schafft, sondern fast alle idealen Werte vernichtet. Denn nicht Instinkt, sondern Weisheit und Kraft, nicht rohe Gewalt, sondern Liebe und Schönheit schaffen alle hohen dauernden Güter der Welt.


2. Über die Lehre von Darwin, d.h. die Selektions- oder Zuchtwahllehre
Carl Huter: Welt- und Menschenkenntnis, IV. Lehrbrief, dritte Lektion
Fettdruck durch die Carl-Huter-Stiftung

Zitat Anfang:

  • Dass die sinnliche Liebe stets das Schönste sich zu wählen sucht, ist allgemeine Erfahrung. 
  • Durch diese Zuchtwahl muss aber nach und nach eine Veredelung und Vervollkommnung innerhalb einer Art, Gattung oder Rasse bewirkt werden. Daher ist auch diese von Charles Darwin begründete Selektionstheorie eine völlig korrekte.
  • Ich möchte aber, zum Unterschied von Darwin, hierbei nicht den Kampf ums Dasein als ausschliessliche Triebkraft der Auslese hinstellen, sondern eine weit tieferliegende Ursache, nämlich den Weltentwickelungstrieb der Vervollkommnung, sowie der Sehnsucht nach innerem seelischen Glück.
  • Die Liebe kümmert sich eben nicht um den Kampf ums Dasein, er wurzelt nicht in ihr. Umgekehrt wurzelt aber die Milderung des Kampfes ums Dasein in der Liebe. Insofern weiche ich von Darwin ab.
  • In der Zuchtwahllehre an sich, stehe ich sonst mit Darwin gemeinsam auf einem Boden. Diese drei Lehren (1) zusammengefasst unter der Korrektur und dem weiteren Ausbau, wie ich sie vorgenommen habe, können in Zukunft allein massgebend werden. Teilweise und leider sehr zersplittert sind diese Lehren in der Wissenschaft schon herrschend geworden.
  • Für die Entwickelungslehre liefert der englische Geologe Charles Lyell in seinem Werke "Prinzipien der Geologie" 1830, vortreffliche Anhaltspunkte. Auch der grosse Gothaer Geologe Karl von Hoff hat 1822 die Grundlagen der natürlichen Erdgeschichte geschaffen. Als Begründer der Abstammungs- und Deszendenzlehre kann der französische Zoologe Jean Lamarck betrachtet werden. Sein Werk "Philosophie Zoologique" 1809, wurde dafür grundlegend.

Zitat Ende.


Carl Huter ergänzt diesen Text mit der folgenden Fussnote:


Zitat Anfang:

Es ist ein Irrtum, Darwin als den Begründer der Deszendenz- und Entwickelungslehre aufzufassen, er begründete in seinem Werke "Über die Entstehung der Arten" 1859, lediglich die Selektions- oder Zuchtwahllehre.*)

Wie Charles Darwin zu seiner Selektionstheorie gekommen ist, das zeigt folgende Stelle seines Briefes an Ernst Häckel: "Als ich über diese Tatsachen nachdachte," - hiermit sind seine, die Darwin'schen Paläontologischen Entdeckungen in Südamerika gemeint, - "und einige ähnliche Erscheinungen damit verglich, dünkte es mir wahrscheinlich, dass nahe verwandte Spezies von einer gemeinsamen Stammform abstammen könnten. Aber einige Jahre lang konnte ich nicht begreifen, wie eine jede Form so ausgezeichnet ihren besonderen Lebensverhältnissen angepasst werden konnte. Ich begann darauf systematisch die Haustiere und die Gartenpflanzen zu studieren und sah nach einiger Zeit deutlich ein, dass die wichtigste umbildende Kraft in des Menschen Zuchtwahl-Vermögen liege, in seiner Benützung auserlesener Individuen zur Nachzucht. Nachdem ich vielfach die Lebensweise und Sitten der Tiere studiert hatte, war ich darauf vorbereitet, den Kampf ums Dasein ("struggle for life") richtig zu würdigen. (2)

Zitat Ende.

(1) Diese 3 Lehren sind: 
a) die Evolutions-Schöpfung von Carl Huter
b) die Deszendenz- oder Abstammungslehre von Jean Lamarck*)
c) die Selektions- oder Zuchtwahllehre von Charles Darwin.*)

(2) Siehe  8B. Höchste Triebkraft; Zitate , Anmerkung zu Ziffer 1.

*) Vgl. mit der Rubrik  8. Evolution , Anmerkung, Ziffer 1.


3. Der Daseinskampf zwischen Individuen und zwischen Arten
Carl Huter: Grundthesen der neuen wissenschaftlichen Weltreligion "Kallisophie". Veröffentlicht in Freunde der Huterschen Wissenschaft (Hrsg.): Aus eigener Kraft, 1911.
Gliederung und Fettdruck durch die Carl-Huter-Stiftung.
Der Artikel ist als pdf-Datei abrufbar in  10E. Welt-Religion

Zitat Anfang:

8. Das Individuum steht im Kampfe um sein Dasein mit seinesgleichen; der Kampf wurde milder, je differenzierter das Nahrungsgebiet wurde, darnach bildeten sich die differenzierten Arten, die dann friedlich nebeneinander leben konnten.

9. Das stärkere und intelligentere Individuum und die stärkere und intelligentere Art wurden Sieger und Herrscher in diesem Daseinskampfe.

10. Die heilige Liebe, über sich hinaus Höheres zu schaffen, der Quelltrieb alles religiösen Fühlens und Denkens brachte das Edle und das Göttliche zum Werden.

11. Gutes Heiliges, Göttliches wurde durch den Glauben daran und in Verbindung mit dem festen Willen zum göttlichen Werden.

12. Über allem Kampf schafft das religiöse Leben den wahren Frieden, die Unsterblichkeit durch den Willen zur Unsterblichkeit, die Glückseligkeit durch den Willen zum glücklichen Leben in alle Ewigkeit.

13. Dieses aber ist ohne Alliebe, ohne unerschöpfliche Liebe aus sich selbst nicht möglich, daher sind die Liebe, die Güte, die Heiligkeit, die Grundbedingun­gen zur Unsterblichkeit, zur Glückselig­keit. Die Liebe, die Hoffnung und der Glaube an die Gottheit führen zu Gott und endlich auch zum göttlichen Zustand.

14. Wenn die ganze Materie lebende Individuen niederer und höherer Art geschaffen hat, so hat sie auch eine höchste Art und ein höchstes lebendes Individuum aus sich heraus geschaffen. Aus dem Allgeistigen ist das Eingeistige geworden.

Zitat Ende.


4. Die Umbildungsmöglichkeit von Zellen und Lebewesen - Grenzen im irdischen Leben
Carl Huter: Welt- und Menschenkenntnis, III. Lehrbrief, fünfte Lektion
Gliederung in Abschnitte und Fettdruck durch die Carl-Huter-Stiftung

Zitat Anfang

Ich komme nun zur Darwin'schen Theorie, der Entwickelungslehre. Ich nehme an, dass in der Urschöpfungsperiode die Keime der verschiedenen Pflanzen, Tiere und Menschen zu ungefähr derselben Zeit an verschiedenen Stellen der Erdoberfläche entstanden sind, und dass zur Zeit dieser Schöpfungsperioden die Entwickelungsenergieen in die verschiedenen Tier-, Pflanzen- und Menschengattungen verschieden hineingelegt wurden oder hineingewachsen sind. Eine Anpassung gibt es selbstverständlich. 

Es gibt alle erdenklichen Umbildungsmöglichkeiten. Diese Entwickelungsmöglichkeit aber ins Unmögliche zu steigern, ist ein moderner wissenschaftlicher Irrtum. Es ist ein Unsinn, zu behaupten, ein Fisch könne sich durch Anpassung durch Jahrtausende zum Vogel entwickeln, ein Vogel zum Fisch, ein Elefant könne ein Floh, ein Floh ein Elefant werden, ein Affe könne ohne starke schöpferische Zwischentätigkeit der Natur ein Mensch, und ein Mensch ein Affe werden. Nein, nie und nimmer ist das der Fall. Die chemischen Energieen, die Elemente selbst setzen hier die Marksteine der Entwickelungsmöglichkeiten. Wohl ist jedem organischen Lebewesen ein ziemlich grosser Spielraum gegeben, es gibt ein mathematisches Minimum und Maximum in der Abweichung von der Norm. Darunter, darüber und seitlich davon, niemals ist eine totale Umkehrung der Grundtypen möglich. Ein Beispiel möge das dartun: Eine Rose lässt sich in vielen hunderten von Variationen verschieden züchten, sie lässt sich zurückbilden zur wilden Klatschrose (1) und voranbilden zur vollsten Kulturvollrose, sie lässt sich in weisse, gelbe und rote Rosen umbilden, aber nie in blau- oder grünfarbige Blumen. Ebensowenig ist sie in einen Esel, in einen Hasen oder Hund, oder Roggenhalm, in einen Eichenstamm oder Vergissmeinnichtblümchen umzuzüchten. 

Wenn im alten religiösen Aberglauben das Undenklichste behauptet und geglaubt wurde, so ist das noch verzeihlich, aber mit den unsinnigsten abergläubischen Deszendenzideen die Welt zu erklären, wie es eine wissenschaftliche Richtung heute tut, das ist Selbstironie. Es kann nur das Wahrheit und Tatsache sein, dass ausser einer natürlichen Deszendenz noch Zwischenzeiten von Urschöpfungsperioden auftraten, wo den alten ähnliche Glieder geschaffen sind, die mit gewisser geistiger und körperlicher Entwickelungsenergie ausgestattet wurden. Damit war jeder Pflanzen- und Tier- und Menschengattung ein Minimum und ein Maximum Entwickelungsfähigkeit mitgegeben und über dieses Maximum geht keine Entwickelung in dieser irdischen Welt hinaus. Dass dieses Maximum Entwickelungs- und Lebenskraft Grenzen hat, sehen wir an dem Aussterben zahlreicher Arten prähistorischer Lebewesen. 

Erst mit dem Tode, mit dem Freiwerden von den elementaren chemischen Lebensgebundenheiten sind alle Entwickelungsmöglichkeiten gegeben, wenn die freiwerdende Empfindungsenergie in eine empfindungsreiche Ilionenatmosphäre geleitet wird. Da allerdings, wie ich vermute, im Sonnenball, sind alle Umbildungen und alle Höhenentwickelungen bis an die Grenze gottgeistiger Wesen möglich. Die Entwickelungsmöglichkeit unserer Erdschöpfungen ist also eine begrenzte. Es sind also neben den entwickelten Arten von Lebewesen auch zwischendurch Urgattungen von Lebewesen auf unserer Erde geschaffen, die sehr nahe den höchst entwickeltsten Arten standen, und die sich mit den aus Deszendenz entwickelten Arten, liebend geschlechtlich paarten. 

So nehme ich eine Urschöpfung eines Vormenschen an, Wesen, die keine Vollmenschen waren, wie sie heute sind, die aber gewiss eine ganz besondere Entwickelungsenergie mitbekommen haben, wodurch sie von Anfang wilde, freie Urvormenschen waren mit der Bevorzugung ungewöhnlicher Körper- und Gehirnenergie. 

Dass sich diese Urmenschen mit den Affenmenschen paarten und sich im Kampfe mit den wilden Tieren aller Art behaupteten, auch neben der Liebe und geschlechtlichen Auslese durch den Kampf sich fortentwickelt haben, ist verständlich. Der Geschlechtstrieb ist gerade dem Urmenschen als stärkster Trieb anerschaffen und bis heute, und solange es Menschen gibt, wird er der Haupttrieb aller geistigen Fortentwickelung bleiben. 

Der Kampf mit den Elementen, mit den Tierungeheuern, selbst mit seinesgleichen hat den Menschen aller Zonen zum Herrn der Schöpfung werden lassen, indem in diesen Kämpfen die Tüchtigsten als Sieger hervorgingen. Das sind Tatsachen. 

Die verschiedenen Rassen sind an verschiedenen Erdteilen zu ungefähr derselben Zeit durch Urschöpfung entstanden. 

Es ist auch eine Legende, dass alle Menschen von einem Menschenpaare abstammen sollen und ein Gott diese Menschen aus Ton gebacken und lebendig geblasen habe. Genau so wie es eine Legende ist, dass der Mensch vom Affen abstamme und dass sich dieser Affe aus einem Kaninchen und das Kaninchen aus einer Fledermaus entwickelt haben soll. 

Entscheide, lieber Schüler, welcher Irrtum grösser ist, der biblische oder der darwinistische, und ob meine hier dargelegte Ansicht nicht alle Wahrscheinlichkeit, ja nach genauer Prüfung die absolute Wahrheit für sich hat. 

Wenn auch der Mensch im Mutterleibe einen ähnlichen Entwickelungsgang durchmacht wie Hunde und Affen in der gleichen Entwickelungszeit, so sind das allgemein morphologische Entwickelungsgesetze, woraus absolut nicht der Schluss gezogen werden darf, der Mensch sei im Uranfang ein Frosch, Hund oder Affe gewesen. Alles organische Leben ist aus der Zelle hervorgegangen, das ist Tatsache. Es ist daher sicher zu schliessen, dass in der Schöpfungsperiode sich die verschiedensten Urzellen bildeten, die gereift, die verschiedensten Lebewesen geboren haben. 

Diese Lebewesen haben in wunderbarer Weise um sich die Nährstoffe gehabt, wodurch sie in kurzer Frist eine Jugend durchreiften. Somit ist es wohl möglich, dass jedes Tier und der Urmensch das Paradies in ihrer Umgebung, wo sie durch Urschöpfung das Licht der Welt erblickten, fanden. Findet doch jede Pflanze heute noch ihren nährenden Mutterschoss durch den Boden, worin sie keimt, indem sie daraus ihre Nahrung zieht und grosswächst.  

Zitat Ende.
(1) Mohnblume


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Diese Seite wurde im Februar 2018 ausgearbeitet und am 1. März 2018 fertiggestellt. Sie wurde am 27. und 29. März 2018 ergänzt. Sie wird regelmässig geprüft und überarbeitet, letztmals am 12. Januar 2019, am 15. April 2019, am 20. Februar 2020, am 16. Januar 2021 (Ziffer 3) und am 15. Mai 2021 (Ziffer 4).

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