Carl-Huter-Stiftung

Welt- und Menschenkenntnis nach Carl Huter

7D. Wurzeln der Formbildung I:
Medioma, Od und Helioda
Carl Huter: Welt- und Menschenkenntnis, V. Lehrbrief, neunte Lektion, 1906.
Gliederung und Fettdruck durch die Carl-Huter-Stiftung

Zitat Anfang:

  • Fragen wir uns nun, wo hauptsächlich der Sitz der spezifischen Wärme bei den Lebewesen sein mag. Obgleich sie überall in jeder Substanz vorhanden ist, ist doch ihr Hauptsitz in den festeren Teilen des Körpers. Diese sind daher die schlechtesten Wärmeleiter und strahlen zugeführte Wärme langsamer aus als die Weichteile; sie nehmen aber auch schwerer die Wärme auf, und jede aufgenommene absorbieren sie derart stark, dass z. B. ein Stück Holz oder ein Knochen an einem Ende brennen kann und am anderen Ende kalt bleibt.
  • Dieses Verhalten der organischen Natur ist gerade entgegengesetzt von der anorganischen, denn dort sind die festesten Substanzen die schnellsten Wärmeleiter, die losesten die schlechtesten."
    Hinweise: Metall (Aggregatszustand: fest) leitet die Wärme sehr gut; Luft (Aggregatszustand: gasförmig) leitet die Wärme schlecht.
  • Die Weichteile im tierischen Körper entwickeln mehr strahlende, die Festteile mehr anhaltende Wärme. Wer sich davon näher überzeugen will, messe an seinem Körper die Temperatur der weichen und die der festeren Teile, die des Rückens, der Schulterblätter und die der Brust, die der inneren und die der oberen Hand, die der inneren Beinteile und die der äusseren Beinteile.
  • Auch im inneren Körper haben Blut-, Nerven- und Weichgewebe mehr strahlende Wärme als die Muskeln, Sehnen und Knochen. Dieses erklärt sich dadurch, dass der Stoffwechsel sich lebhafter in den Weichteilen abspielt (z. B. in der Leber mit ihrer erhöhten Temperatur. Siegfried Kupfer), weil dort die stärksten chemischen Lösungen und Verbindungen vor sich gehen, wobei viel Wärme frei wird. Wir können demnach von einer kalten und einer warmen organischen Ordnung im tierischen Körper sprechen, und diese Ordnung gibt uns wiederum neuen Aufschluss über Form und Tätigkeit der Organe.
  • Ich komme nun zu der Ordnung der Medioma und des Odes im tierischen und menschlichen Körper. *) Wenn wir wissen, dass die Wärme den Stoffwechsel unterhält und dass da, wo strahlende Wärme ist, auch ein reger Stoffwechsel stattfindet und eine Lockerung der Gewebe bedingt wird, so begreifen wir, dass die strahlende oder Molekularwärme eine solch nahe Verbindung mit dem Äther hat, dass sie ganz bestimmte Ätherzustände herbeiführt. Alle chemischen Lösungen und Verbindungen stehen sowieso mit dem Weltäther in innigstem Zusammenhang, und Wärme ist meiner Ansicht nach nichts weiter als Ätherdifferenzierung, sie ist die Spannungskraft zwischen Schwerätherstoff Medioma und auch chemischer Substanz und dem Leichtätherstoff oder Od.
    *) Diese Stoffe werden in der Rubrik   5D. Substanz-Elemente 
    erläutert.
  • Da nun dem Schweräther ebenso wie dem Fliehäther Empfindungsäther anhaftet, diese Anhaftung bei beiden aber grundverschieden ist, so ist auch die Wirkung des Odes grundverschieden von der der Medioma und der chemischen Materie. Die Medioma, die Muttersubstanz der chemischen Materie, verschliesst die Empfindungsmaterie in ihren Mittelpunkt, der Fliehäther und das Od tragen sie an die Peripherie. Die Medioma trägt demnach Innenbewusstsein, das Od Aussenbewusstsein.
  • Da aber weder Innen- noch Aussenbewusstsein zum Sichselbstbewusstsein kommen können, da hierzu beides zusammengehört, so sind beide, Medioma wie auch Od, trotz anhaftender Empfindungsenergie nicht selbstbewusst und allein für sich nicht lebensfähig.
  • Die odische Sphäre wird nun nicht da sein, wo die Wärme ihre stärksten Brennpunkte hat -weil dort die Schwermaterie zu stark im Trennungskampf mit der Leichtmaterie ist - beides also in zu starker Mischung sich befindet. Das Od grenzt daher an die Brennpunkte der Wärme und bildet dort eine Sphäre. Auch der Odentdecker Reichenbach' hat festgestellt, dass beispielsweise in der Nähe von brennendem Feuer sehr stark positives Od auftritt, dieses stimmt mit meinen Beobachtungen überein. Die odische Sphäre nenne ich daher die linde, die sich von der strahlenden Wärmesphäre unterscheidet; siehe  7B. lebende Zelle , Tafel 67, Fig. VII.
  • Da nun keine Stoffspaltung, sei es im Ätherilion oder im Atom oder im Molekül, ohne elektrische Kräfte vor sich geht, so deckt sich die warme Zone mit der chemisch-elektrischen. Die äusserste Zone eines Körpers wird aber von den magnetischen Spannungslinien umkreist, daher nenne ich diese die kalte Zone. Jeder anorganische und organische Körper hat nun diese drei Zonen oder Sphären, die ich hier auf verschiedenen Tafeln an mehreren Figuren zur Darstellung gebracht habe.
  • Fragen wir uns nun, wo und wie ordnet sich das Od, so gibt uns Reichenbach bei den Kristallen guten Aufschluss, ich bemerke jedoch, dass er diese drei Sphären nicht kannte. In Bezug auf tierische und menschliche Körper hat Reichenbach trotz fleissiger Nachforschungen viel zu unsicheres Material hinterlassen. Dieses erklärt sich daraus, dass er selber nicht sensitiv, also nicht hellsehend und hellfühlend war und sich also nicht durch eigene Wahrnehmung von den charakteristischen Eigenschaften des Odes überzeugen konnte. Reichenbach hat also nie selbst in seinem Leben das Od gesehen oder gefühlt oder sonst wahrgenommen, er ist lediglich auf indirektem Versuchswege darauf gekommen und hat sich mit Hilfe einer geschickten Frage-Methode durch seine Sensitiven Gewissheit von der Existenz dieser Feinsubstanz und dynamischen Feinenergie verschafft. Reichenbach hat sich ausschliesslich auf die Aussagen seiner Sensitiven verlassen müssen; was diese angaben, in der Versuchsdunkelkammer gesehen zu haben, das hat er niedergeschrieben und gesammelt und in seinem Hauptwerk veröffentlicht.
  • Beim menschlichen Körper haben Reichenbachs Sensitive nun übereinstimmend angegeben, dass sie im Dunklen alle Knochensubstanz in schwachgrauem Selbstlicht gesehen haben, das Blut in etwas hellerem Grau und die Nerven am hellsten. Die Augensterne haben nach diesen Angaben gar nicht geleuchtet, alle Muskelpartien sind dunkel gewesen. Die Rückenseite mit Ausnahme des Rückenmarkes war dunkler als die vordere Leibesseite, die rechte Körperseite leuchtete dunkler, die linke heller grau. Auch den Kopf hat man im allgemeinen heller leuchtend, die Füsse dunkler gesehen. Reichenbach hat nun angenommen, dass die linke Körperhälfte mit positivem, die rechte mit negativem Ode geladen sei. Ähnliches hat er bei Kopf und Füssen angenommen. Über die Dickenachse, also über Vorder- und Rückenseite, ist er zu keinem bestimmten Ergebnis gekommen. Da ich nun mehr als zehn Jahre lang ganz intensive Nachforschungen hierüber angestellt habe, was mich zur Entdeckung der Medioma und anderer ätherischer Zwischenstufen, insbesondere aber zur Entdeckung der Lebenskraft Helioda führte, so glaube ich, mit gutem Recht behaupten zu können, dass ausser mir zur Zeit kein lebender Forscher existiert, der das Reichenbachsche Od derart eingehend nacherforscht hat und die odische Polarität und Kraftrichtungsordnung feststellte, wie ich es hier dargelegt habe.
  • Ich muss nun manche Behauptung und Ansicht Reichenbachs widerlegen, manches von dem, was er behauptet hat, trifft zu. Ich fand beispielsweise, dass sich in aller anorganischen Materie Od und Medioma stets verschieden richten. Ich fand dieses auch bei allen Lebewesen und fand, dass die Medioma rechtsseitig, rückseitig und unten positiv ist und an den entgegengesetzten Seiten mehr negativ. Das Od strebt nun zur entgegengesetzten Richtung, aber es ist nicht immer dort polar, sondern dorthin nur geneigt. Ich habe also mehr absolute Mediomapolaritäten gefunden, aber nur odische Neigungen. Das Od ist im Charakter unbestimmt. Wohl hat es Neigung, Richtung, aber es ist flüchtig, fliessend, unsicher, es weicht allen Bestimmtheiten, besonders den entschieden polaren Punkten aus. Vielmehr verhält es sich überall mehr oder weniger umfliessend, Kräfte vermittelnd. Ich habe daher bei meinen Untersuchungen mich hauptsächlich auf die ganz bestimmt gefundenen Mediomapolaritäten stützen müssen und von diesen aus in entgegengesetzter Richtung der Odpolarität nachgeforscht. Demnach hat die Schwermedioma polare Eigenrichtkraft, das Od hat aus sich selbst überhaupt keine Richtkraft und ist daher auch nicht polar; wenn es polare Neigungen zeigt, so ist das eben der von der Medioma dem Ode aufgezwungene Zustand. Es steht daher die Schwermedioma zum Ode positiv, dieses zur Medioma negativ. Nie ist hierbei das Od richtunggebend, sondern die Medioma. Die magnetische Achse als Längs-, die elektrische als Breitenachse lässt annehmen, dass in gleichen Richtungen nicht auch die Medioma- und Odachsen liegen können. Tatsächlich fand ich nun, dass die Medioma- und Odachse gerade da liegt, wo sie Reichenbach nicht fand, in der Dickenachse. Wenn auch anderswo Od stark ausstrahlen kann, so hat das noch andere Gründe, die wir bald näher kennenlernen werden. Beide Achsen kreuzen sich also.
  • Da nun das Od nicht das Lebensagens ist, da es ja auch bei aller toten Materie gefunden wurde und gerade Reichenbach Verwahrung dagegen einlegt, dass man etwa in seinem Ode die Lebenskraft oder die seelische Energie vermuten könne, so kann ich dieses nur bestätigen.
  • Das Od ist nach meinen Untersuchungen ein schwach mit Schweräther und stark mit Empfindungsäther geladener Fliehäther, und es sympathisiert mit der von mir entdeckten Heliodakraft, da es zu dieser stets in sympathische Neigung und Beziehung tritt, aber es ist eine von der Medioma und von der Helioda grundverschiedene Äthersubstanz.
  • Die schwere Medioma ist der unentbehrliche Mutterstoff jeder chemischen Materie, sie hat also ganz bestimmten Schweräther-Charakter und sympathisiert daher am stärksten
    a. mit der magnetischen Energie,
    b. mit der spezifischen Wärme und
    c. mit der sammelnden Attraktionsenergie;
  • hingegen sympathisiert das Od mehr
    a. mit der strahlenden Wärme und
    b. mit den Hohlspannungen.
  • Die feste, breite, konvexe Plastik ist Sitz der Medioma. Zwischen beiden erwacht nun das empfindende Leben in dem lebenden Eiweiss.

Zitat Ende.



 
Studien zu Carl Huters Entwicklungslehre der Pflanzenformen und Naturelltypen.

Huter schreibt dazu:

Diese Tafel (im Hauptwerk Nr. 72) veranschaulicht, wie sich die Einzelkörper analog der Muttermasse bilden, aus der sie entstanden sind.

  • Reihe 1, Fig. 1-6, zeigt breitmassige Pflanzenformen, bei denen das Ernährungsleben vorwiegend betont ist.
  • Reihe II, Fig. 7-10, zeigt Pflanzen, die mehr Wind und Wetter ausgesetzt sind, die zähe und feste, wenig massige Bewegungsformen bilden.
  • Reihe III, Fig. 11, 12 und 15, zeigt zarte Empfindungsformen. die weder Masse noch zähe Kraft speichern. Fig. 13 und 14 sind Ernährungspflanzen, die in nährstoffreichem Boden dicke Knollen oder über dem Boden niedrige und massige Formen bilden.

Tafel 73 im V. Lehrbrief: Entwicklungsgeschichte des Tierreiches bis zum Menschen in 10 Perioden."



Huter schreibt zu dieser Tafel: 

Die Entwicklungsgeschichte des Tierreiches in acht Perioden zeigt, dass die Grundform der Materie den Lebewesen die typische Körpergestalt gibt, wodurch sich Carl Huters mechanisches Korrespondenzgesetz in der Formenwelt der Lebewesen erweist. Man vergleiche damit die Perioden der Erd- und Lebensformenentwicklung, wie sie im 3. Lehrbrief, Lektion 7-9, dargestellt sind.

  • Periode VIII zeigt den Entwicklungsgipfelpunkt in der heutigen Landschaft mit den Landtieren und mit dem Durchschnittsmenschen als Primärtier.
  • Periode IX, zu der die Gegenwartsmenschen durch die Hutersche Psycho-Physiognomik hinwachsen, beginnt durch die Erkenntnis, dass das menschliche Gesicht das höchste Studienobjekt der Natur ist.
  • Periode X ist die des Ideal- oder Gottmenschentunis, das die Kallisophie dieser Lehre anbahnt. 
    Anmerkung: Carl Huter schreibt über die VII. Periode der Entwicklung des Nervensystems, 
    siehe  6I. Nervensystem , Ziffer 2.
    VII. Periode: Die Entwicklung betrifft die Hellfühl-, Hellseh- und Fernstrahl-Geisteskraft, die innere Veredlung und Heiligung, und die äussere Jugend, Kraft, Anmut und Schönheit. 

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