Carl-Huter-Stiftung

Welt- und Menschenkenntnis nach Carl Huter

4C. Partnerwahl


1. Die Frau als Gattin
Carl Huter: Der Gebildete auf der Höhe, 1908.
Der nachfolgende Text befindet sich auch in der vorhergehenden Rubrik "Die Frau, einzelne Lebensbereiche"

Zitat Anfang:

  • Die Frau als Gattin bedeutet noch etwas mehr als die Freundin des Mannes sein; wenn schon der Begriff der Freundschaft eine Gleichstellung voraussetzt, so ist dieses bei dem Begriff Gatte und Gattin erst recht selbstverständlich.
  • Nur die innigste Liebe soll erst heilig genug sein, Mann und Weib näher zu bringen und sie zu Gatten zu machen. Solches Verhältnis bedingt aber grosse
    a. Seelenverwandtschaft,
    b. Ähnlichkeit und Gleichheit der Bildung.

  • Es ist daher eine Rohheit und Dummheit zugleich, wenn Männer in der Frau nur das Wesen*) sehen zur Befriedigung ihrer sinnlichen Triebe, statt eine auf gleicher Stufe der Bildung stehende Gattin.
    *) Formulierung in der 3. Auflage, 1959; in der Erstauflage: "... nur ein Möbel sehen zur Befriedigung ...".
  • Die Männer sollten mit allen Kräften daran arbeiten, den Frauen den Weg zu allen öffentlichen Bildungsanstalten zu ebnen, um gebildete Gattinnen zu bekommen, die ihnen eine ideale Ehegemeinschaft bringen können.

Zitat Ende.


2. Partnerwahl

2.1 Was soll beachtet werden? - Teil I
Carl Huter: Biologisch-ethische Liebeskultur und praktische Psychologie. Erschienen in der Zeitschrift "Der gute Menschenkenner", 1960, Heft 12, vermutlich als Erstveröffentlichung. 

Nach Carl Huter ist bei der Partnerwahl zu achten auf:

Zitat Anfang:

1 volle Reife bei Mann und Frau,
2 Ergänzung von Temperament und Naturell,
3 Harmonie im Charakter,
4 keine Verwandtschaftsehen,
5 keine zu fernstehende fremdrassige Verbindungen,
6 keine Verbindung ohne heilige Liebe und reine Gedanken.

Zitat Ende.

Diese Aufzählung lässt sich ergänzen mit den in obiger Ziffer 1 genannten Eigenschaften:

7 grosse Seelenverwandtschaft
8 Ähnlichkeit und Gleichheit in der Bildung


2.2 Was soll beachtet werden? - Teil II
Carl Huter: Goldene Lebensregeln. Erschienen in "Carl Huter: Die neue Weltanschauung", 1908

Zitat Anfang:

  • Nach der Huter'schen Naturell-Harmonielehre suche sich jeder Mann seine Gattin, jedes Weib seinen Gatten.
  • Man stelle Rang, Vermögen, Stand und Beruf, ja selbst Religions-, Staats- und Rassenzugehörigkeit in den Hintergrund gegenüber der Naturell-Harmonie. Denn diese allein verbürgt eine glückliche Dauer- und Lebens-Ehe.
  • Man studiere daher die Naturell-Lehre und praktische Menschenkenntnis in den geeigneten Huter'schen Originalwerken.

Zitat Ende.


2.3 Was soll beachtet werden? - Teil III
Carl Huter: Grundlegende Entdeckungen für die wissenschaftliche Psycho-Physiognomik, 1910. Ziffer 10. Gesellschaftskultur

Zitat Anfang:

  • Damit nun diese wichtigste Gesellschaftsform, die Ehe, harmonisch und glücklich wird, ist es nötig, dass sich die Ehegatten
    a. im Geschlechtsempfinden möglichst nahe stehen,

    b. im Temperament verschieden sind, aber nicht zu konträr liegen und
    c. sich im Naturell völlig ergänzen,
    d. dass sie im Charakter viele harmonische Berührungspunkte haben und
    d. in der Moral und im Lebensideal einer Meinung sind.*)
  • Nur auf diesen Grundlagen lässt sich eine harmonische Ehegemeinschaft aufbauen.
  • Dass dieses mit Hilfe der wissenschaftlichen Psycho-Physiognomik möglich ist, habe ich tausendfältig nachgewiesen. *)

Zitat Ende.

*) Eine sinngemäss ähnliche Formulierung findet man in der Rubrik 4A. Mann und Frau in der Partnerschaft, Ziffer 5.


2.4 Einige Gedanken über die eheliche Liebe
Carl Huter: Meine Weltanschauung und die 16 Weltursachen. Erschienen in der Zeitschrift "Der gute Menschenkenner", 1934, Nr. 22, vermutlich als Erstveröffentlichung, und in der Zeitschrift "Der gute Menschenkenner", 1961, Heft 3 bis 5. 

Zitat Anfang:

8. Der heilige Ehestand

  • Mann und Frau sollen sich zueinander verhalten wie der Goldene Schnitt.
  • Der kleinere Teil soll im gleichen Verhältnis zu dem grösseren stehen wie der grössere zum Ganzen.
  • Das heisst: Die Frau liebe den Mann so stark wie der Mann die Frau und sich zusammengenommen liebt. Dies geschieht bei normalem ethischem Empfinden in der geschlechtlichen Vereinigung. 
  • Die Frau soll also auch ausserhalb dieses Liebesvorganges den Mann ebenso gleich stark heilig lieben. Dann erst löst sie ihre Aufgabe als Gattin.
  • Der Mann aber liebe
    1. das Ideale,
    2. das Ich und
    3. die Frau in gleich starkem Verhältnis wie das Verhältnis des Goldenen Schnittes ist, dann gibt es einen sittlichen Fortschritt in der Welt.
  • In der komplementären Naturellehe habe ich die ganze Liebe, das ganze Ideal dieses ethisch-religiösen Lebens- und Liebesgeheimnisses gefunden.

Zitat Ende.

Anmerkung zu Ziffer 2.1 bis 2.4

1. Für eine Partnerschaft sind erforderlich:
a. eine starke gegenseitige Sympathie in Bezug auf Geist, Seele und Körper;
b. eine gute Übereinstimmung in den individuellen Elementen, siehe Ziffer 2.1 bis 2.3, oben.
Es kann sein, dass eine starke gegenseitige Liebe und Sympathie bestehen, auch wenn b. nicht in genügender Weise erfüllt ist. Dann ist damit zu rechnen, dass die Sympathie und Liebe nicht von Dauer ist.

2. Jeder Mensch ist individuell unterschiedlich. Deshalb wird es wohl immer Menschen geben, die nicht ohne weiteres einen Partner oder eine Partnerin finden, sodass für beide Personen alle wichtigen Voraussetzungen erfüllt sind. 

3. Jeder Mensch verändert sich im Laufe des Lebens und ebenso ändern sich die Verhältnisse, z.B. durch die Geburt von Kindern, durch berufliche Veränderungen, durch neue Interessen, durch seelische und geistige Entwicklungen, etc. Die Frau wächst durch die Geburt eines Kindes in der Regel in die Rolle der Mutter hinein, sie ist nicht wie bisher lediglich Gattin. Eine Partnerschaft ist deshalb in steter Entwicklung. Dies muss man sich beim Beginn der Partnerschaft und besonders in den ersten 5 bis 10 Jahren stets bewusst sein. 

4. Aus der Huterschen Schilderung ist nicht direkt ersichtlich, was der Mann am meisten lieben soll.  Naheliegend ist folgendes: Der Mann liebe das Ideale am stärksten, dann das Ich und dann die Frau.

5. Weitere Erläuterungen Huters über die Familie sind aus der nächsten Rubrik ersichtlich. Dort ist das Titelbild des Hauptwerkes abgebildet. Man erkennt:
a. Das Kind orientiert sich an der Mutter;
b. Die Mutter und Gattin orientiert sich am Gatten und Mann;
c. Der Gatte und Mann orientiert sich am Idealen.

6. Huter hat in vielen weiteren Artikeln, Broschüren und Büchern einzelne Gedanken über die Ehe und Liebe niedergelegt. Evtl. wird bei Gelegenheit eine kommentierte Übersicht erstellt.

  • Broschüren: Die neue Ethik; Die neue Weltanschauung. Der Gebildete auf der Höhe. Führer durch das Carl-Huter-Museum, etc.
  • Bücher: Liebe, Ehe, Familie und Gesellschaft der Zukunft; Illustriertes Handbuch der Menschenkenntnis, etc.


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Diese Seite wurde vom 13. Juni 2019 bis 8. Juli 2019 ausgearbeitet. Sie wird regelmässig geprüft. Sie wurde letztmals vom 27. bis 29. Juni 2024 geprüft und geändert.

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