10B. Zitate über die Weltanschauung
1. Hutersche Gedanken über den Anfang unserer Welt.
Carl Huter: Meine Weltanschauung und die 16 Weltursachen. Fachartikel.
Im nachstehend zitierten Artikel legt Huter seine Ansichten dar über
a. die Erzeugung des Raumes resp. des Universums durch zwei duale Energien;
b. den äusseren Raum und den inneren Raum, den dualen Raum;
c. das Urempfinden;
d. die Dreiteilung des Stoffes, der aus dem Raum geboren wurde.
Wie ist die Materie resp. das Äther-Ilion entstanden? In Carl Huter: Individuum und Universum, geschrieben 1896, schreibt Huter im Abschnitt 8:
- "Die Materie selbst entstand aus zwei sich polar liegenden Weltenergien, die in der Raumkraft gebunden liegen."
Unter "Materie" ist zweifellos die "Ur-Materie", also der Weltäther zu verstehen.
Huter wiederholt diese Ansicht im Titel zu Abschnitt 21: Die Raumkräfte als polare Weltursachen und Schöpferkräfte der Materie. - In diesem Abschnitt befasst sich Huter mit zahlreichen Aspekten dieses Themas. Nähere Erläuterungen über die Entstehung der Materie fehlen. -
Huter hat dieses Manuskript in unveröffentlichter Fassung hinterlassen. Einzelne Inhalte der obgenannten Broschüre sind inhaltlich sehr ähnlich zum obgenannten Fachartikel. Letztere ist deutlich kürzer.
Zitat Anfang:
Die zwei Weltursachen der schaffenden Welturkräfte
- Ursächlich gab es zwei schaffende Welturkräfte, es sind dies die ersten und die letzten Weltgeheimnisse; sie bestehen
a. in der Energie der Grösse und Weite des Raumes vom Örtlichen bis zum Unendlichen und
b. in der Energie der Kleinheit des Raumes von der Örtlichkeit des Einzelnen bis zur Unendlichkeit der Verinnerlichung, also des undenkbar Kleinsten. Dieser letzte Teil ist die innere, der erste Teil ist die äussere grosse Hälfte des Raumes. - Wir leben im äusseren Teil des Raumes, soweit wir äusserlich und körperlich sind, und wir leben im inneren Teil des Raumes soweit wir innerlich und geistig sind. Dass dies nicht blosse Theorie, sondern absolut reale Wahrheit ist, beweist uns der Vorgang unseres Erkennens.
- Der erste Beweis hierfür ist: In gleichem Masse, wie wir die Grösse und Weite und viele neue Einzelheiten der äusseren Welt erkennen, versenkt sich die Erkenntnis in die unendlichen Tiefen unserer inneren geistigen Welt, die ich als die zweite Welt oder als die andere grosse Hälfte des Raumes betrachte.
- Der zweite Beweis ist: Da unser Gehirn hierbei nicht grösser wird, soweit ein ausgewachsenes Hirn in Frage kommt, so muss es eine Raumdimensionsmöglichkeit geben nach der Seite der Verkleinerung hin, in welcher alle aufgenommenen, erlebten und empfundenen Tatsachen, Ideengestaltungen und Begriffe ihren wohlgeordneten Platz finden, wodurch nicht nur die Verinnerlichung, sondern auch die Entfaltung des Geistigen erklärlich wird.
- Raum war eher da als Kraft, Stoff und Empfinden, denn diese können sich erst im Raum betätigen.
- Das Göttliche ist nicht das Urseiende, sondern das Gewordene, weil sich das Göttliche aus Geist und Empfindungskräften entwickelt hat.
- Alles Geistige und Göttliche wirkt innerhalb des Raumes und äussert sich körperlich an der Physiognomie der Dinge.
- Die beiden wirklich vorhandenen Raumenergien sind die wahrhaftigen Urschöpferkräfte und unbegreiflichen Weltgeheimnisse.
- Ich sehe sie an als Mann und Frau, die von Ewigkeit her waren und sein werden, die sich gegenseitig befruchten und Kraft und Liebe, Schmerz und Glückseligkeit austauschen.
Das Universum
- Aus den beiden Raumenergien ist das Ganze geboren, das Weltall. Dieses ist das Kind des dualen Raumes. Zusammen bilden sie, wie z.B. Vater, Mutter und Kind, eine Dreiheit.
- Das erste ist die innere Raumenergie, das zweite die äussere Raumenergie; Länge, Breite und Tiefe sind nur Richtungen im Raume, der Raum selber enthält Geist, Stoff und Kraft zugleich.
Die Dreieinigkeit von Stoff, Geist und Kraft in der Form
- Die äussere sichtbare Welt besteht aus Urstoff, dem Weltäther, und aus dem Urempfinden.
- Aus dem Urempfinden wurde die Kraft geboren, indem der Empfindungsimpuls auf den Stoff wirkte und diesen in Bewegung setzte.
Die Dreiteilung des Stoffes
- Der Urstoff ist ebenfalls dreifacher Art,
a. Empfindungsäther,
b. Schweräther,
c. Bewegungsäther.
- Der Empfindungsäther ist der, welcher die seelischen Körper baut und das Leben erzeugt. Der Schweräther ist der, aus welchem die chemische Materie und die chemische Energie geworden ist. Hingegen ist der Bewegungsäther der Träger aller mechanischen Energien, aller Schwingungen und Wellenbewegungen, Erstarrungen und Sammlungen.
2. Die geistige Weltanschauung von Carl Huter
Irma Fleischhacker: Carl Huter und seine Wissenschaft, 1910. Teil I: Carl Huters Lebensphilosophie, Ziffer 7: Das Gottheits- und Glückseligkeitsprinzip.
Gliederung und Fettdruck durch die Carl-Huter-Stiftung.
Zitat Anfang:
Das Gottheits- und Glückseligkeitsprinzip
- Nach Huter gibt es eine Allbeseelung der Welt. Er nennt diese die Empfindungsenergie, die aller Materie, der organischen und der anorganischen anhaftet.
- Ausser dieser Allbeseeltheit nimmt er eine Eigenbeseeltheit jedes kleinsten Teilchens der Materie an.
- Deshalb trägt auch nach ihm jedes dieser kleinsten Teilchen eine Eigengesetzlichkeit in sich.
- Er nennt das letzte kleinste Teilchen des Urstoffes, also des Weltäthers "Ilion".
- Aus dieser Eigenbeseeltheit, selbst der kleinsten materiellen Teile, erklärt sich, nach Huter, die Reaktionsfähigkeit auf alle geistigen Einflüsse und besonders auf alles Gute und auch auf die Liebe.
- Das innerste Wesen dieser Empfindungsenergie ist, nach ihm, eine lebendige schöpferische Kraft, und zwar die Liebe. Nichts aber ist ganz frei ohne Liebe. Sie ist die zentrale Energie in jedem Atom, Ilion*) und Molekül.
*) Unter Ilion versteht Huter das Kleinstteilchen des Urstoffes, also des Weltäthers. - Die in dem Lebewesen auftretende und von Huter nachgewiesene strahlende Lebenskraft, die er "Helioda" nennt, ist als konzentrierte und sehr lebendig tätige Empfindungsenergie der einzelnen Atome und Ätherilionen des lebenden Eiweisses zu verstehen.
Anmerkung: Im originalen Text endet der Satz mit dem Wort "Eiweisses". Er wird hier mit "zu verstehen" vervollständigt. - Er sieht in dem Zentrosoma der Zelle, was auch die neueren Anatomen und Physiologen beobachtet haben, mehr als ein organisches, zufälliges anatomisches Gebilde; er sieht vielmehr darin das Zellhirn und die Geschlechtszentrale der Zelle, worin das Zeugungs-, Schöpfungs- und Entwickelungsprinzip konzentriert liegt.
Anmerkung: Die leitende, organisierende Rolle des Zentromas bei der Zellteilung, die sich unter dem Mikroskop beobachten lässt, veranlasste Huter anzunehmen, dass (a) das Zentrosoma als Sammelgefäss der Empfindungsenergie zu betrachten ist und (b) offensichtlich in der Lage ist, organisierend, leitend und schöpferisch tätig zu sein, sowohl innerhalb der Zelle, wie auch, zusammen mit den Empfindungsenergien der übrigen Zentrosomen und Zellen, im gesamten Lebewesen. - Es*) ist die geistige Zentrale, von Liebeskraft geleitet, die alle Zellteile beseelt, die unsere Zelle organisch ausbaut und auch nach aussen hin Organe zu bilden strebt.
*) Das Zentrosoma
Anmerkung: Das Zentrosoma ist die geistige Zentrale. Die Helioda, entstanden aus der Empfindungsenergie, ist von Liebeskraft geleitet. Sie beseelt alle Zellteile. Die Helioda baut unsere Zelle organisch auf und ist nach aussen hin bestrebt, Organe zu bilden. - Sie*) strahlt bis in die äussere Zellrinde und Zellorgane, von innen heraus alles geistige und materielle Leben aus
*) Die Helioda - Sie*) offenbart daher in der äusseren Physiognomie aller Lebewesen, die aus der Zelle hervorgegangen sind, alle geistigen, stofflichen und physischen Qualitäten.
*) Die Helioda - Auf diese von Huter entdeckte Empfindungsenergie und Lebenskraft Helioda baute er seine neue Psychologie der Naturformen aus, die er Psycho-Physiognomik nennt.
Zitat Ende.
3. Ergänzungen
3.1 Der einzelne Mensch und seine Weltanschauung
Irma Fleischhacker: Carl Huter und seine Wissenschaft, 1910. Vorwort.
Fettdruck durch die Carl-Huter-Stiftung.
Zitat Anfang:
- Weltanschauung und Persönlichkeit sind nach Carl Huter unzertrennliche Begriffe.
- Er lehrt: Die Weltanschauung drückt dem Menschen erst den eigentlichen Stempel auf, sie gibt ihm erst den Halt in den Stürmen des Lebens, auf ihr basieren sein Denken, Fühlen und Handeln, sie bildet ihn, sie gibt ihm seinen Lebensgrund und seine Charakterstärke.
- Auch umgekehrt neigt der Mensch dahin, sich seine Weltanschauung nach seinem Charakter zu bilden. Jeder macht sich diejenige Richtung zu eigen, die seinem inneren Wesen entspricht, vorausgesetzt, dass ihm die Möglichkeit dazu gegeben ist! Zwischen diesem freien Fühlen und Forschen, Sichbilden und Charaktererziehen tritt nun die von Carl Huter geschaffene, neue grosse Weltanschauung auf den Plan.
Zitat Ende.
3.2 Die Entdeckung, dass in der biologische Zelle eine Lebensenergie wirksam ist und die Konsequenzen für die Weltanschauung
Carl Huter: Katechismus der Huterschen Wissenschaft, 1909. Ziffer 21. Die ganze Ziffer 21 ist abrufbar in der Rubrik 5B. Weltäther: Grundkenntnisse II , Ziffer 2.1.
Carl Huter schreibt:
- Er hat die Zentrosomengebilde der lebenden Zellen auf die in diesen wirkende besondere Lebensenergie zurückgeführt.
- Er hat damit den Materialismus gebrochen ...
- ... und die Zwischenkraft entdeckt, die zwischen der materiellen und der höhergeistigen Welt als Brücke liegt und die Trägerin des gesamten Entwickelungsprinzips in der Natur darstellt.
3.3 Der Weg zum Materialismus
Irma Fleischhacker: Carl Huter und seine Wissenschaft, 1910. Teil I: Carl Huters Lebensphilosophie, Ziffer 7: Das Gottheits- und Glückseligkeitsprinzip.
Gliederung und Fettdruck durch die Carl-Huter-Stiftung.
Zitat Anfang:
- Die alten Völker sahen im regelmässigen Wiederkehren der Gestirne, der Jahreszeiten, im Werden, Leben und Vergehen etwas Gesetzmässiges, und hinter diesem, als Ursache, einen Gesetzgeber. Das ist z. B. bei der Religion der Ägypter, Babylonier, Perser, der Israeliten, Römer usw. der Fall. Diese Völker machten daher auch das Gesetz zur Basis ihrer staatlichen Organisationen.
Ergänzung der Carl-Huter-Stiftung: Die damaligen Menschen stellten sich diesen "Gesetzgeber" (fast immer) als ein hohes göttliches Wesen vor, das mit grösster Weisheit ausgestattet war und als ein Wesen, das den meisten Menschen nie zu Gesicht bekamen. - Die alte Auffassung, dass ein Gesetzgeber der Urheber alles Weltgeschehens sei, fand ihren konsequenten Ausdruck in der altisraelitischen Religion, in der Moses zum ersten Male den vollendetsten geistigen Monismus durchführte. Jahrtausende war diese Ansicht die herrschende.
- Dann trat allmählich ein Umschwung ein: die materialistische Weltanschauung, deren Vertreter meistens Männer der Wissenschaft sind, bekam die Oberherrschaft.
- Huter führt das darauf zurück, dass sich bei vielen derselben die Organe des höheren religiösen Erkennens nicht zu jener Höhe entwickelten, wie es bei den alten religiösen Völkern der Fall war, dass gewissermassen Menschen geringerer Art mit geringer entwickeltem Oberhirn entstanden.
- Er sieht in vielen der modernen Wissenschaftler rückentwickelte Menschen, deren Geistesleben "vereckt" entwickelt ist.
- So erklärt es Huter, dass der Materialist infolgedessen die geistige Ursache, die hinter allem Gesetzmässigen steht, ausschaltet.
Zitat Ende.
Anmerkung
In der Einleitung zum zwölften Lehrbrief schreibt Huter, siehe Rubrik 10D1. Entwicklungslehre, Ethik, Religion : Wir sehen hieran, die kleine Entwickelungslehre Lamarck-Darwin-Häckel, führt von der Religion ab, die grosse Entwickelungslehre von Carl Huter führt zur Religion hin.
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