Carl-Huter-Stiftung

Welt- und Menschenkenntnis nach Carl Huter

6A3. Dreifache Helioda - Zitate

Vorbemerkung: In den Rubriken 6A2 bis 6A7 werden die zahlreichen Erklärungen Huters über die Helioda wiedergegeben, systematisch geordnet.

Es stellt sich die Frage, ob sich die Erläuterungen über die Helioda auf einige wenige Erläuterungen reduzieren lassen. Diese Prüfung soll bis Ende 2025 durchgeführt werden. Bis zu diesem Zeitpunkt erhält man den besten und sichersten Einblick in der hier gewählten Darstellung, auch wenn sie verhältnismässig umfangreich ausfällt.


1. Helioda - dreifach, I, 1908
Carl Huter: Grundlegende Thesen aus Carl Huters Weltanschauung, Juli 1908.
Dieser Artikel ist enthalten in: Carl Huter: Die neue Weltanschauung, 1908.

Unter Ziffer 17 schreibt Huter:

Zitat Anfang:

  • Diese, aus dem seelischen Mutterstoff der Leichtmedioma, in welcher in höherem Masse die Empfindungsenergie gebunden ist, abgespaltete und gesammelte Empfindungsfeinmaterie (1) und Energie (2) im lebenden Eiweiss, nennt Carl Huter die selbständige Lebenskraft oder Helioda. (3)
  • Die Helioda ist dreifacher Natur,

    a. einmal rein empfindend, d. h. mit Empfinden aufnehmend, diese ist die negative Helioda, 

    b. sodann strahlend, das ist alle Körperteile durchstrahlend, dieses ist die positive Helioda;

    c. und drittens, der tätige noch wenig erforschte Zwischenteil, der innerlich und äusserlich die Materie organisiert. (4), (5)

    In dieser Art stellt sie (6) das magische Bewusstsein dar. (7), (8)

    Es ist das Bewusstsein, das jedem Individualwesen als Gewissen und Heiligkeitsgefühl (9) innewohnt und das auch mit dem Materiellen ausserhalb des Ichs korrespondieren kann, sozusagen mit dem Schicksal und dem Weltgewissen in Verbindung steht.

Zitat Ende.

Anmerkungen der Carl-Huter-Stiftung

(1) Carl Huter spricht von "astraler Substanz", siehe unten, Ziffer 7, 8 und 9. Die astrale Substanz löst sich beim Tod vom grobmateriellen Körper ab und dazu führt, dass die Individualität als jenseitiges Wesen weiterlebt.

(2) Carl Huter schreibt: Empfindungsfeinmaterie und Energie im lebenden Eiweiss. - Die Helioda hat somit einen materiellen Charakter als auch einen energetischen Charakter.

(3) Was ist unter "Leichtmedioma" zu verstehen? Das Wort kommt in der Huter-Literatur wohl kein zweites Mal vor und eine genaue Erklärung hat er an dieser Stelle nicht gegeben. Wer die Hutersche Ätherlehre kennt, wird den Begriff unschwer einordnen können.
a. Medioma ist ein Sammelbegriff für feinmaterielle, empfindende Substanzen. Ausnahmsweise unterscheidet er dabei nicht zwischen Medioma und Od, eine noch davon abgespaltete Substanz, mit noch mehr Empfindungsvermögen. 
b. Huter nennt das Empfindungselement verschiedentlich das Leichtelement, das Ruhelement verschiedentlich das Schwerelement und das Bewegungselement verschiedentlich das vibrierende Element.
c. Fazit: Unter Leichtäther versteht Huter das Od oder eine noch feinere, Od-ähnliche Substanz, die gleich stark oder stärker als das Od mit Empfindungsvermögen angereichert ist.

(4) Nur in drei Texten beschreibt Huter die Helioda als eine Erscheinung, die dreifacher Natur ist. Die beiden anderen Texte sind unten abgedruckt. Die drei Texte erschienen 1908 und 1909. Nur an dieser Stelle nennt er die dritte Erscheinungsform "Zwischenteil".

(5) Wie müsste man sich diesen tätigen Zwischenteil vorstellen? - Ist es eine Substanz, die in Schwingung geraten ist? Eine Substanz, die sich in einem besonderen Zustand befindet?

(6) Darunter ist zu verstehen: Die Empfindungsfeinmaterie und Energie im lebenden Eiweiss, also die selbständige Lebenskraft Helioda.

(7) Weitere Erklärungen Huters über die Grundlage von Bewusstsein, Gewissen und Heiligkeitsgefühl findet man in der Huter-Literatur nur an wenigen Stellen:
a. Im
 Vortragsbericht von Dr. med. O. Büsing,  2C. Hutersche Lehren II: Wichtige Schriften , Ziffer 1.3
b. Im Artikel "Die Hutersche Schöpfungsentwicklungslehre", abrufbar in der Rubrik 8E. Weltanschauung , Ziffer 3. Man beachtet die Fussnote 8 bei der 
Textstelle "... als Substanzintelligenz mit Willen, Gedächtnis und Bewusstsein anhaftet." - Hier könnte man schliessen, dass Willen, Gedächtnis und Bewusstsein zusammen mi dem Empfinden eine Einheit bilden. Es bleibt kein Raum für das Wort "magisch". Dieser Artikel ist 1910 entstanden, also 2 Jahre später als der obige Text und daher als massgeblich zu betrachten.

(8) Huter nennt das Bewusstsein "kontrollierendes Bewusstsein", siehe Hauptwerk II / 1. Zumindest bei allen höheren Lebewesen gibt es nicht lediglich ein Bewusstsein. Es besteht zugleich ein Gewissen, eine Kontrolle, also ein kontrollierendes Bewusstsein.

(9) Man beachte das Wort "Heiligkeitsgefühl". Huter hat es bisher nur wenige Mal verwendet. Die Bedeutung dieses Gefühls ist aus den kurze Zeit später niedergelegten Texten über Schöpfung und Evolution sowie über Kallisophie ersichtlich. Siehe auch 8B. Höchste Triebkraft; Zitate


2. Helioda - dreifach, II, 1908
Verlagsanzeige für die Broschüre Dr. phil. Gottlieb Brandt: Carl Huters Helioda - die neuen Lebens-Strahlen, enthalten in Carl Huter: Die neue Weltanschauung, 1908, zugleich enthalten in Carl Huter: Leitfaden zu meinem System der wissenschaftlichen Psycho-Physiognomik, ..., 1909.

In der Verlagsanzeige für die Broschüre von Dr. phil. Gottlieb Brandt steht:

Zitat Anfang:

Protokollierte und. amtlich beglaubigte Tatsachen über Übertragbarkeit der Lebens- und Gedankenkraft.

Aus einem Experimental-Vortrag vom 17. Februar in Dresden 1906, mit einem erklärenden Anhang und zehn Illustrationstafeln. Von Dr. phil. G. Brandt, Chemiker und Psycho-Physiker. Mk. 1.25.

Diese Schrift weist nach, dass nicht die chemischen Energien, auch nicht Wärme, Elektrizität oder Magnetismus, Lebenskraft ist, sondern dass die Lebenskraft sich aus der dritten Weltenergie der Empfindungsenergie entwickelt hat und dass Carl Huter eine dreifache Form derselben entdeckt und experimentell nachgewiesen hat,

a. die negative oder empfindende,

b. die positive oder strahlende, die Gedanken, materielle Formen und die Physiognomie baut und gestaltet und auch als fernwirkende Energie entwickelt werden kann und schliesslich

c. das organisierende und erhaltende Prinzip der Lebenskraft.

Carl Huter hat damit die Rätsel des Hell- und Fernfühlens, des Hellsehens, der Gebetsheilung, der Suggestion, der fernwirkenden und übertragbaren heilbringenden Liebesgedanken und Willenskraft zum ersten Male naturwissenschaftlich nachgewiesen.

Zitat Ende.


3. Helioda - dreifach, III, 1909
Carl Huter: Leitfaden zu meinem System der wissenschaftlichen Psycho-Physiognomik, einer vergeistigen Naturwissenschaft, Welt- und Lebenslehre, in Verbindung mit der sich daraus ergebenden ethischen Schönheitslehre Kallisophie, 1909

Ziffer 13, Leitgedanken zum I. Lehrbrief, sechste Lektion:

Zitat Anfang:

8. Die Lebenskraft, die somit dreiteilig auftritt, nenne ich Helioda oder

a. Lebenslicht-Erhaltungs-

b. Lebens- und Empfindungs-

c. Lebensformbildungs-Zeugungs- und Strahl-Kraft.

Sie, die Lebenskraft wird überall, wo sie aktiv wirkt, von chemischen und mechanischen Kräften begleitet; die Lebenskraft beherrscht und leitet die andern Kräfte, sie ist sozusagen souveräner und aristokratischer Natur, die chemischen und mechanischen Vorgänge sind dienender und demokratischer Natur.

9. Die Lebenskraft ist nicht geschaffen, sondern sie ist von Ewigkeit her gewesen. Sie lag als verborgenes Geheimnis in und hinter allen Dingen, sie ist die dritte Welt-Energie, die Empfindungs-Energie.

10. Ob die Lebenskraft innerlich gegliederte Abstufungen hat, d. h. ob sie in niederen und höheren und höchsten Qualitäten ewig war, oder sich dazu umgebildet hat, und dass diesen ihren Qualitätswerten, die jeweiligen Lebensform- und Gestaltungswerten parallel liegen, ist eine zunächst rein philosophische, aber auch eine berechtigte naturwissenschaftliche Frage, die zu beantworten ich mir durch besondere experimentelle und vergleichende Nachforschungen redlich Mühe gegeben habe. 

Auf diese Frage ist logisch die Antwort nicht unschwer zu geben, sie lautet: Wahrscheinlich wird es so sein, wir wissen es nicht bestimmt, aber alles spricht für qualitative Lebensformabstufungen und für die Unsterblichkeit. 

Durch dies psycho-physiologische und psycho-physiognomische Grundgesetz der Lebensformen, habe ich gänzlich original und unabhängig von den bisherigen naturwissenschaftlichen, naturphilosophischen und theologisch-philosophischen Richtungen meinen eigenen Weg in der wissenschaftlichen Forschung betreten.

Ich kann und muss daher sinngemäss von einer neuen Wissenschaft in diesem Sinne reden, wenn ich von der, von mir begründeten Psycho-Physiognomik schreibe. Dieser Forschungsweg kennzeichnet mein System. 

Es ist ein gleicher oder ähnlicher Weg nirgends betreten, weder in der Phrenologie und alten Physiognomik noch in der Psychologie, Biologie, Philosophie und Theologie. Auch in der Entwicklungslehre von Lamarck, Darwin, Häckel ist meines Wissens nirgends die Rede von solchen Beobachtungs- und Forschungs­resultaten. 

Vielmehr steht Häckel auf materialistischem Boden und alle theologischen Richtungen auf einem, von Häckel entgegengesetzten, auf streng dualistischen Weltauffassungen. Zwischen beiden steht in gleichem Abstand als mittlere Richtung meine Neulehre. 

Zitat Ende.


4. Helioda: doppelt oder dreifach? 


4.1 Synthese in drei Teilen

In seinen Schriften und Vorträgen beschreibt Huter die Helioda als eine Erscheinung, die 2-facher Natur ist. Er unterscheidet die negative Helioda und die positive Helioda. Siehe Rubrik 6A2. Zweifache Helioda , Ziffer 2.

Insgesamt 3-mal beschreibt Huter die Helioda als eine Erscheinung, die dreifacher Natur ist. Einzig in der obigen Beschreibung unter Ziffer 1 nennt Huter der den dritten Teil einen Zwischenteil, und bemerkt dabei, dass dieser Zwischenteil wenig erforscht sei. Damit weist Huter daraufhin, dass das letzte Wort noch nicht gesprochen ist!

Aus den obigen drei Beschreibungen ergibt sich, unter Einbezug von 6xxx:

  • Negative Helioda
    Empfindend-aufnehmend; die negative oder empfindende Lebenskraft
  • Positive Helioda
    a. Sie ist die ausstrahlende Lebens-, Seelen- und Geisteskraft.
    b. Sie ist die positive Empfindungskraft.
    c. Sie vermag Lichterscheinungen zu erzeugen, die von der Zelle resp. von lebenden Organen ausgehen. Am stärksten gehen sie von den Peripherie-Organen und Endgliedern aus: Auge, Fingerspitzen.
    d. Sie entfaltet Fernwirkungen.
  • Zwischenteil
    Der noch wenig erforschte Zwischenteil erzeugt in magischer Weise das Bewusstsein, das Gewissen und das Heiligkeitsgefühl.
  • Helioda, insgesamt
    a. Sie ist in der lebenden Materie - also Zellen, Organe, das ganze Lebewesen - innerlich und äusserlich tätig: organisierend, schöpferisch und formbildend.
    b. Sie lässt die Gedanken entstehen.
    c. Sie vermittelt die Fähigkeit, auch mit dem Materiellen ausserhalb des Ichs zu korrespondieren, sozusagen mit dem Schicksal und dem Weltgewissen in Verbindung steht.
    d. Sie ist als der innere, zentrale Hellsinn anzusehen. Daraus ergeben sich die anderen Hellsinn, entsprechend den Sinnesorganen: Hellsehen, Hellfühlen, etc.
    e. Sie ist das organisierende und erhaltende Prinzip der Lebenskraft.
    f. Sie ist die Lebensformbildungs-Zeugungs- und Strahl-Kraft.
    g. Die Helioda tritt im lebenden Eiweiss besonders in Erscheinung. 
    h. Die Helioda ist Trägerin der Lebenskraft.

Anmerkung: Beschreibt man die Helioda als lediglich eine Erscheinung, die von 2-facher Art ist, so ist der obige Abschnitt "Zwischenteil" dem Abschnitt "Helioda, insgesamt" hinzufügen. Genau genommen. Insgesamt ergibt sich:
a. Bei der zweifachen Helioda sind drei Teile zu unterscheiden: negative Helioda, positive Helioda, Helioda insgesamt;

b. Bei der dreifachen Helioda sind vier Teile zu unterscheiden: negative Helioda, positive Helioda, Zwischenteil, Helioda insgesamt.

4.2 Schlussbemerkung

  • Der dritte Teil ist gemäss Huter ein Zwischenteil und wenig erforscht. - Damit macht Huter klar, dass Unsicherheiten bestehen: Ist der Zwischenteil als selbständiger, dritter Teil zu betrachten, oder doch nicht ganz?
  • Huter hat die Helioda im Jahre 1899 entdeckt, nach 10-jähriger Forschungsarbeit. Es braucht in solchen Fällen viele Fachartikel, Vorträge,  kritische Rückmeldungen von Vortragsbesuchern und Schülern, etc. bis es gelingt, in wenigen Sätzen alle wichtigen Aspekte anzusprechen und zu behandeln. Die Verhältnisse liessen es offensichtlich nicht zu, dass Huter jemals das Thema in abgeschlossener, vollständiger, ausgereifter Form darstellen konnte. 



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