Carl-Huter-Stiftung

Welt- und Menschenkenntnis nach Carl Huter

 6A2. Zweifache Helioda

Vorbemerkung: In den Rubriken 6A2 bis 6A7 werden die zahlreichen Erklärungen Huters über die Helioda wiedergegeben, systematisch geordnet.

Es stellt sich die Frage, ob sich die Erläuterungen über die Helioda auf einige wenige Erläuterungen reduzieren lassen. Diese Prüfung soll bis Ende 2025 durchgeführt werden. Bis zu diesem Zeitpunkt erhält man den besten und sichersten Einblick in der hier gewählten Darstellung, auch wenn sie verhältnismässig umfangreich ausfällt.



1. Umfassende Beschreibung 1907: Empfindungsenergie, Leben, Geist, Bewusstsein, Gestaltungskraft

Auszug aus dem Vortragsbericht von Dr. med. O. Büsing, über den Vortrag vom Freitag, 26. April 1907 im Künstlerhaus in Berlin. Dieser Text ist abrufbar in der Rubrik 2C. Hutersche Lehren III: Schriften, etc. , Ziffer 1.3.

Der Vortrag von Carl Huter lautete: Neuentdeckte Formgesetze und Lebensstrahlen. Huter hat hier nicht allein die negative und positive Helioda charakterisiert, sondern auch die Wurzeln und wichtige Eigenschaften.

Im Vortragsbericht steht, Zitat Anfang:

Durch zahlreiche Forschungen und Experimente ist er dann zur Entdeckung einer besonderen Lebenskraft gekommen, die er Helioda, Lebenslicht- oder Lebensstrahlkraft, nennt. (1)

  1. Er fand eine negative Helioda, die das sensible Lebensempfinden, das ehemals angenommene metaphysische immaterielle Geistige darstellt, (2)
  2. und eine positive Helioda, welche das formgestaltende, eventuell auch fernwirkende, psycho-physiologische Element, das die Materie beeinflusst, verkörpert.
  3. Die Heliodakraft ist nach Huter eine aus dem Weltäther abgespaltene Empfindungsenergie, die sich im lebenden Eiweiss, besonders in der tierischen Zelle, am höchsten beim Menschen in dessen Gewebszellen (3), besonders aber in den Zentralnerven sammelt.
  4. Diese Helioda ist die Trägerin eines doppelten, nämlich des bewussten und des unbewussten geistigen Lebens, (4)
  5. und sie ist die oberste schöpferische Gestaltungskraft im lebenden Eiweiss.
  6. Durch sie wird die eigentliche feinere Physiognomie aller höheren Lebewesen gebildet. (5)

(1) Diese Eigenschaften der Helioda werden verständlich und nachvollziehbar aufgrund
a. der Informationen über die Wurzeln der Helioda in obiger Ziffer 1 und 2.
b. der Verweise auf die originalen Erklärungen Huters.

(2) Das Geistige und das Seelische wird oft als "immateriell" und als "metaphysisch" bezeichnet, d.h. (a) der Mensch vermag diesen Bereich mit seinem Verstand nicht zu erfassen und nicht nachvollziehbar zu erklären und (b) die Sache ist nicht greifbar und nicht beobachtbar.

(3) Genauer: vorallem im Zentrosoma, das als Organ und Sitz der Helioda resp. de Empfindungskräfte zu betrachten ist, aber auch Protoplasma der Zellen. Das Protoplasma ist eine Eweiss-Substanz.

(4) Das unbewusste geistige Leben besteht aus den vielen Prozessen, die im Nervensystem und Gehirn ablaufen und dem Menschen nicht oder gar teilweise bewusst werden. Es zählen dazu: physiologische Prozesse, Tätigkeiten der Sinnesorgane, seelische Vorgänge.

(5) Man beachte: "aller höheren Lebewesen". Diese Aussage findet man einzig hier. Dies gilt ganz besonders für das menschliche Gesicht.


2.  Beschreibung 1909: Zweifache Erscheinungsform
Carl Huter: Katechismus der Huter'schen Wissenschaft, 1909. Ausschnitt aus Ziffer 37c. Gliederung und Fettdruck durch die Carl-Huter-Stiftung.
Vgl. mit der Rubrik  6A3. Zitate, Erläuterungen II. Sie enthält jene Beschreibungen Huter, in denen Huter sie als eine Erscheinung erklärt, die von dreifacher Natur ist.

Zitat Anfang:

  • Die neunte Kraft, die gesammelte Empfindungsindividualkraft oder negative Helioda, ist doppelt, also
  • wiederum zentrale sammelnde und
  • äusserlich mehr in den Weich- und Hohlformen wohnende Kraft.
  • Die zehnte Kraft ist die Abschlusskraft aller Kräfte, sie ist die strahlende Lebensenergie, die ausstrahlende Helioda, die ebenfalls doppelt wohnt,
  • einmal zentral neben der negativen Empfindungsenergie und
  • zweitens peripher auch neben den negativen Empfindungsorganen in den plastischen Körperausgliederungen, besonders da, wo die Lebens- und Seelenenergie ausgesendet wird,
    a. an den Greif- und Stossgliedern,
    b. an den Geschlechtsorganen und an den Sinnesorganen, insbesondere in den Augen, der Zunge und dem Haupt und Gesicht im Allgemeinen.

Zitat Ende.

Anmerkungen
1. Kommentar zu "Individualempfindungskraft": Das individuelle Empfinden des Menschen resp. eines Lebewesens wird durch die negative Helioda ermöglicht, in Kombination mit der Od-Substanz. Nähere Informationen über diese vermittelnde Tätigkeit des Odes u.a. im Hauptwerk.
2. Kommentar zu "neben den negativen Empfindungsorganen in den plastischen Körperausgliederungen"
a. Die negative Helioda sammelt sich nur in den Weich- und Hohlformen.
b. In den Empfindungsorganen in den Körperausgliederungen ist sie aber ebenfalls stark vorhanden.


3. Beschreibung 1911: Negative und positive Helioda.
Carl Huter: Illustriertes Handbuch der Menschenkenntnis, 1911. IV. Teil: Entwicklungslehre und Geisteswissenschaft. 
Der IV. Teil wurde von Irma Fleischhacker verfasst und ist abrufbar in der Rubrik  6F. Nervensystem I, Ziffer 1.
Gliederung und Fettdruck durch die Carl-Huter-Stiftung.

Zitat Anfang: 

  • Huter nennt die reine empfindende Kraft des Lebens die negative Helioda.
  • Da jede stark empfindende Lebenszentrale auf äussere Reize reagiert, so wird nach Carl Huters Forschungen jeder tief empfundene Lebenseindruck auf dem Wege der empfindenden Strahlung nach aussen hin zum Lebensausdruck gebracht.
  • Diese Lebens- oder Heliodastrahlen sind nach ihm das formbildende Element, die Kraft der Entfaltung und Entwickelung der Lebewesen. 
  • Huter lehrt: Es gibt eine Schöpfung, und es gibt ausser dieser auch eine Entwickelung.
  • Durch die Schöpfung gibt die Schöpferkraft dem Geschöpf alles für seine spätere geistige und körperliche Entfaltung als Grundanlage in konzentrierter Form mit.
  • Der eigentliche Schöpfer ist die konzentrierte Empfindungsenergie, die sich in der lebenden Zelle in dem anatomischen Gebilde der Zentrosoma sammelt.

Zitat Ende.

Anmerkung: Positive und negative Helioda

Man beachte die Bilder in der Rubrik 6A. Helioda . Man kann die negative und die positive Helioda aus dem Gesicht erkennen. 

Positive Helioda

  • Die Lebens- oder Heliodastrahlen nennt Huter positive Helioda.
  • Die positive Helioda ist also das formbildende Element, die Kraft der Entfaltung und Entwicklung der Lebewesen
  • Sie bedingt eine starke negative Helioda, aber geht darüber hinaus. Es ist eine nach aussen gehende Reaktion, organisierend, schöpferisch, formbildend.

Negative Helioda

  • Die negative Helioda ist gleichbedeutend mit der mit der empfindenden, astralen Substanz.


4. Empfindungsenergie und Helioda: ihre Tätigkeit in einem lebenden Organismus

Die nachstehenden Zitate, Ziffer 4.1. und 4.2, stammen aus Büchern, die fast gleichzeitig entstanden sind.

4.1 Erläuterung in "Aus eigener Kraft", 1911
Freunde der Huterschen Wissenschaft: Aus eigener Kraft, 1911. XX. Teil: Grundlegende Thesen der Huterlehre

Zitat Anfang:

  • Die Helioda ist als astrale, lebendige Substanz das Organisationselement jedes, aus inneren Ursachen heraus gewachsenen Körpers.
  • Jede stark gesammelte Empfindungsenergie emaniert (1) von innen nach aussen
  • Jede stark gesammelte und auch konzentrierte Empfindungsenergie strahlt von innen nach aussen.
  • Das empfindende und strahlende Leben offenbart sich äusserlich an der Peripherie der Individualwesen, also in der Physiognomie jedes Wesens und jeden Körpers.
  • Je schöner die äussere Physiognomie, desto edler das geistig Innere.
  • Ideales Schönheitsgestalten aus innerster Liebe, Kraft und Güte und aus starkem Glauben an das höchste Ideale, also an das Göttliche, ist Lebenszweck und ist daher Lebensreligion.

Zitat Ende

(1): Emanation =  Aussenden von feinstofflicher, astraler Substanz. Die negative Helioda führt auf diese Weise zur Bildung von zarten, weichen Formen, die eine leichte Hohlform aufweisen. Sie ist vermutlich nur in geringem Umfang organisierend und schöpferisch tätig, dies ganz im Unterschied zur positiven Helioda.

4.2 Erläuterung im "Handbuch", 1911
Carl Huter: «Illustriertes Handbuch der Menschenkenntnis», 1911. I. Teil, Ziffer 5. Der nachstehende Text wird auch in der Rubrik 6A4, Ziffer 5 wiedergegeben.

Zitat Anfang:

  • Im Empfinden wurzelt die Schöpferkraft aller Dinge, aus ihr (1) ist auch das Leben hervorgegangen.
  • Empfinden ist Leben.
  • Aus diesem Grunde organisiert und formt die Empfindungsenergie den Stoff und in ihr wurzelt meinen vergleichenden Forschungen nach jede chemische Energie und jede höhere geistige Energie wie Gedächtnis, Bewusstsein, Wille usw.

Daher lehre ich

  • Die Form eines Lebewesens ist der Lebens-, Willens- und Geistesausdruck des inneren Empfindungscharakters … 

    ... in Verbindung mit der Willfährigkeit zur Form und in Verbindung mit der Anpassung dieser Form auch an äussere umgebende, geistige, chemische und physikalische Einflüsse.
  • Je stärker die Empfindungskraft, desto stärker die Formkraft und die Lebenskraft.

Zitat Ende.

(1) Deutlicher wäre: Das Leben ist aus dem Empfinden hervorgegangen. Siehe Ziffer 3, oben, letzter Punkt.



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Diese Seite wurde im Februar 2018 ausgearbeitet und am 1. März 2018 fertig gestellt. Sie wurde am 29. März 2018 erweitert. Sie wird regelmässig geprüft. Änderungen erfolgten am 19. Oktober 2018, 15. Januar 2019, am 23. April 2019, am 4. August, am 21. und 22. August 2019, vom 5. bis 15. Dezember 2020, am 13. August 2021, am 29. September 2021, am 31. Mai 2022, vom 10. Juni bis 4. Juli 2022, am 4. Mai 2023, am 11. Mai 2023, am 18. September 2023, vom 1. bis 3. Oktober 2023, vom 10. bis 22. Oktober 2023, am 28. Mai 2024 sowie vom 23. bis 25. November 2024.

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