5C. Weltäther: Grundkenntnisse III - Empfindungselement und Impulskräfte
Weitere Erläuterungen und Zitate über das Empfindungsvermögen, die geistige Impulskraft, etc. in Kapitel 6. Helioda und Leben .
1. Empfindungselement und Impulskräfte I -
Kein Stoff und keine Kraft ohne Empfindungselement und Impulskräfte
Carl Huter: Welt- und Menschenkenntnis, V. Lehrbrief, neunte Lektion, 1906
Zitat Anfang:
- Da also kein Stoff ohne Kraft ist, so ist auch kein Stoff und keine Kraft ohne Impuls. (1)
- Der Impuls ist aber das grosse dritte Element in der Natur, das bisher in der Naturwissenschaft ausgeschaltet war.
- Im Impuls wurzelt jede Schöpfung und Entwicklung.
- Impuls kann nur da sein, wo Empfinden ist, ...
- ... also ist die Empfindungsenergie eine überall vorhandene, schon im Äther existierende Kraft.
- Die ätherische Empfindungsenergie ist aber ohne einen innern begleitenden Feinstoff nicht zu denken. (2)
- Wir brauchen also keineswegs in die kindlich-menschliche Gottesanschauung zu verfallen, um den psychischen Antrieb, den geistigen Impuls zu verstehen. Nein, dieser wurzelt schon von Ewigkeit her im Weltäther selbst. Auch Gottwesen können nur aus dieser Materie gedacht und entstanden sein.
- Der Urwelt-Materie haftete das Geistige und alle Kräfte an, sie reguliert sich selbst mit den Prinzipien von Ewigkeit her, wie ich sie in meiner Philosophie der Weltprinzipien in der zweiten Lektion des zweiten Bandes dieses Werkes entwickelt habe. (3)
- Diese Impulskraft tritt nun ganz auffallend im lebenden Eiweiss, in der Zelle, in Erscheinung, und zwar in der Kraft, die das Wunder des Lebens hervorruft und die, wie ich nachgewiesen habe, in den Centrosomen der Zellen ihren Sitz hat, und deren wunderbare Wirkungen erkannt zu haben eine meiner schönsten Entdeckungen bildet unter allen, die ich gemacht habe, "die Helioda". (4)
- Sie, die Helioda, ist es nun, welche als Trägerin der Lebenskraft auftritt und welche die grosse Scheidewand bildet zwischen der anorganischen und der organischen Welt.
- Denn in ihr kommt der konzentrierte Empfindungsäther mit der Impulsenergie zur Herrschaft, zum Übergewicht über alle sonstigen Stoffe und Kräfte, und das eben bewirkt "Leben''. (5)
- In der anorganischen Substanz ist auch Empfindungsäther, aber nicht rein, sondern vermischt, auch nicht konzentriert, sondern verteilt, verflüchtigend, nur als gleiches Glied unter anderen gleichen Gliedern, von Kräften eingeschaltet in die Summen aller mechanischen Kräfte.
Zitat Ende.
(1) Empfindungsvermögen (im Huterschen Sinne) und Impuls (im Huterschen Sinne) sind untrennbar miteinander verbunden. Das dritte Grundelement, das Empfindungselement, könnte man auch daher als das "Empfindungs-Impuls-Element" bezeichnen. - Menschen mit einem feinen, tiefen Empfindungsvermögen haben in der Regel auch starke geistige, starke seelische und oft auch starke körperliche Impulse.
(2) Das Empfindungsvermögen ist nicht etwas Immaterielles, Abstraktes. Auch das Empfindungsvermögen besitzt eine stoffliche Grundlage. Huter spricht an einigen Stellen von "astraler Substanz".
(3) Unter "Urwelt-Materie" ist wohl der Urweltäther zu verstehen. Dieser besteht nicht einzig aus den drei Grundelementen Ruhe, Bewegung und Empfindung, den er lebt, nach bestimmten Prinzipien. - Im II. Lehrbrief, zweite Lektion stellt Huter sechs Weltprinzipien vor. 1. kausales Weltgeschehen; 2. teleologisches Weltprinzip (Zweckmässigkeit); 3. freiheitliches Weltprinzip; 4. tragisches Weltprinzip; 5. das Entwicklungs- und Weltharmonieprinzip; 6. die Weltentwicklung zur höchsten Vollendung.
(4) Unter Helioda versteht Huter dreierlei: das Empfindungsvermögen, eine Lichterscheinung und eine schöpferische, organisierende Kraft. Dies alles entsteht bei starker Konzentration des Empfindungselements und entsteht ohne weiteres, da dies alles in der Natur des Empfindungselements und des Impulses liegt. Man kann sagen: diese Wirkungen entstehen auf magische Weise, das genaue Zustandekommen lässt sich kaum näher beschreiben.
(5) Die Helioda hat die Besonderheit, dass sie Leben erzeugt und die Lebensprozesse aufrecht erhält. Es ist ihre Natur und sie ist dazu in der Lage.
2. Empfindungselement und Impulskräfte II -
Das Empfindungsvermögen und die Impulskräfte sehnen sich nach Höherem
Carl Huter: Die, welche den Seelenfrieden gefunden.
Veröffentlicht in Hochwart, 1925, Heft 4, Juni. Amandus Kupfer schreibt dazu:
"Originalniederschrift von Carl Huter kurz vor seinem Tode. (Erstmalig veröffentlicht.)"
Eine weitere Veröffentlichung erfolgte in «Der physiognomische Beobachter», Heft 24, September 1955.
Huter hat seine Gedanken mit den Ziffer 1 bis 20 nummeriert. Der Artikel hat eine Länge von rund 4 Seiten A4.
Ziffer 20, Zitat Anfang:
- Alle Entwicklung geht durch sich selbst voran, durch den Mechanismus der in der Urmaterie liegenden, treibenden Kräfte.
- Aber in dieser Materie liegen schon die Keime des Lebens, des Geistes, des Göttlichen,
- und neben allen mechanischen Kräften wirken die Impulskräfte der jedem Kleinstteilchen der Materie anhaftenden Empfindungsenergie. (1)
- Diese sehnt sich zu Höherem, diese drängt, treibt, gärt, kristallisiert alles vom Niederen zum Höheren empor.
- Das ist das von Carl Huter entschleierte Weltgeheimnis
Zitat Ende.
(1) Anmerkung der Carl-Huter-Stiftung: Da die Impulskräfte schon jedem Kleinstteilchen anhaften, sind sie in jedem materiellen Gebilde enthalten. Diese Impulskräfte sind naturwissenschaftlich nicht oder nur schwer nachweisbar, da sie nahezu immateriell und nicht mechanisch-physikalischer Art sind. Über grosse Zeiträume hingegen ist damit zu rechnen, dass sie gelegentlich eine Wirkung erzeugen und zwar im Sinne des in der Materie liegenden Sehnens nach Differenzierung, Entwicklung und Befreiung.
Anmerkungen zu Ziffer 1 und 2
1. Das Empfindungselement ist die Ursache für die sogenannte "Substanzintelligenz" der Materie.
2. Siehe auch Rubrik 5A1. Empfindungsvermögen , Ziffer 1.1. und 1.2;
3. Es liegt also in der Natur des Empfindungsvermögens, dass es sich sammelt und konzentriert und, wenn die Sammlung und Konzentration hoch genug ist, dass dieses materielle oder feinmaterielle Gebilde zum Leben erwacht samt Bewusstsein. Je höher und feiner das Lebewesen ist, umso stärker wird das Bewusstsein, umso stärker sind auch die Eigenschaften Gewissen und Heiligkeitsgefühl vorhanden.
4. In Carl Huter: Welt- und Menschenkenntnis, I. Lehrbrief, fünfte Lektion beschreibt Huter das Sehnen und Drängen der Natur in folgender Weise:
- Chemische Stoffe und physikalische Kräfte sind alle umwandelbar und verlieren dabei völlig ihre ursprüngliche Erscheinungsform. Demnach folgere ich, nicht Kraft und Stoff sind ewig, sondern die Weltenergieen, die Kraft und Stoff bilden und umbilden, sind ewig. Welcher Natur diese Weltenergieen sind, darüber mehr im ersten Bande der zwölf kallisophischen Bücher von Carl Huter.
- In der organischen Welt wird die Individualität der angeborenen Energieform bei Verfall der äusseren Erscheinungsform, also beim Tode des materiellen Körpers nicht aufhören, zu sein, aus dem einfachen Grunde, weil jede organische Individualität mit dem Lebenswillen der unveränderlichen individuellen Energie geboren wurde; sie hat sich so eigenmächtig geschaffen, aus Urschöpfung.
- Man denke tiefer. Ist nicht im gesunden geschlechtlichen Leben der Wille des Unbewussten, der Trieb stärker als Vater und Mutter, die Erzeuger des Kindes waren? Überträgt das Geschlechtsleben an sich nicht magische, oft unwiderstehliche Anziehungskräfte von Mann auf Weib, von Weib auf Mann? Eine Art Urzeugung aus dem Unbewussten, ein Wollen aus Trieb, ein Trieb aus beseelten Stoffteilchen, unabhängig, oft übermächtig selbst das Intellekt der Erzeuger beherrschend. Das ist auch hier das Wunder der Urzeugung, wo weit mehr niedere, aber doch heilige Kräfte und Stoffe wollen und walten und das Höhere zum Vollbringen treiben.
- Dieses gewaltige Naturdrängen erlangt oft die Herrschaft. Wohl denen, die mit den schöpferischen Naturtrieben die höhere Seelenharmonie verbinden, da ist Einklang des Ganzen, da ist edle Vereinigung. Ein Ineinandertauchen der Seelen, ein Beglücken und Neuschaffen, das göttliche Früchte der Seligkeit in sich trägt.
5. Fazit:
Im Huterschen Empfindungsvermögen wurzelt
- ein antreibendes Element, das Huter mit Impuls bezeichnet
- der Wille, im Äther-Ilion eine Veränderung zu erzeugen
- der Wille, Leben zu erzeugen - also ein Gebilde, das autonom empfindet, einen Stoffwechsel besitzt, sich zu entwickeln vermag, etc.
Auf grosser Konzentration des Empfindungsvermögen beruhen
- das Bewusstsein, das Gewissen, etc.
- die Heliodastrahlung
- die Bildung eines Seelenkörpers. Dieser löst sich beim Tod, z.B. eines Menschen, ab und beginnt unabhängig von der bisherigen grobstofflichen Materie ein eigenständiges Leben.
Die Eigenschaften des Impulses treten beim Menschen deutlich in Erscheinung. Menschen mit starkem Empfinden besitzen vielfach einen besonders ausgeprägten Impuls. Für weitere Erläuterungen siehe 3B. Typen .
3. Empfindungselement und Impulskräfte III -
Das Empfindungselement ist impulsiv, begleitend und dienend
Carl Huter: Grundlegende Thesen aus Carl Huters Weltanschauung, 1908. Abrufbar in der Rubrik 2C. Hutersche Lehren II, Ziffer 1.4.
Zitat, Anfang:
- 4. Ich glaube, dass in den Schwerelementen zuerst die Neigung zur Vereinigung entstanden ist, um ihrem Charakter entsprechend von den leichteren Elementen mehr losgelöst zu werden und zur grösseren Ruhe zu kommen.
Zitat, Ende.
Anmerkung: Man beachte: Die "Neigung zur Vereinigung" ist nicht gleich bedeutend mit "Anstoss". Die Neigung allein reicht nicht aus, um die Differenzierung anzustossen.
Zitat, Anfang:
11. Die Sammlung oder Konzentration der Massen zu gemeinsamen Körpern war demnach der erste Wille zum Neuschaffen.
- Das Körperbilden war demnach das erste Schöpfungswerden, hinter dem der gemeinsame Wille vieler Äthereinzelteile stand.
- Es ist daher der Impuls, der Anstoss, aus den Schwermassen des Weltäthers gekommen, aber nicht aus diesen als tote Massen gedacht, sondern als von Empfinden und Empfindungsäther beseelte Ätherteilmassen.
- Hinter der ersten mechanischen und chemischen Energie stand als Impulsivkraft die Empfindungsenergie, die die Schwermassen in Bewegung setzten.
- Es gibt daher, da alle weiteren chemischen und mechanischen Kräfte sich aus diesem ersten Vorgang entwickelt haben, keinen chemischen oder mechanischen Vorgang überhaupt in der Welt, der ganz frei von allem Empfinden wäre. Empfindung begleitet mehr oder weniger jeden Kraft-, Stoff- und geistigen Energievorgang.
12. Daher ist die empfindende Energie sowohl die impulsive als auch alle Vorgänge und Dinge begleitende und allem Werden und Vergehen dienende Kraft.
- Man kann aber unter diesem Empfinden, das die untersten Formen des geistigen Lebens darstellt, nicht zugleich die höchsten Formen des geistigen Lebens, wie Gott und göttliche Kräfte fassen.
- Die höheren, geistigen Wesenheiten haben sich gewiss aus den niederen, geistigen Energien entwickelt, sie sind daher von dieser hier dargestellten allen Dingen anhaftenden Empfindungsenergien völlig getrennt zu denken.
- Diese neue Auffassung von göttlicher Entwicklung des geistigen Lebens aus Niederem zum Höheren, entspricht allen analogen Fällen jeder anderen Entwicklung im Weltgeschehen.
Zitat, Ende.
4. Fazit: Wie kam es dazu, dass sich der Äther zu differenzieren, zu verändern begann?
- Gemäss der Erläuterung von 1910, siehe Rubrik 5B. Weltäther: Grundkenntnisse II , Ziffer 3, gibt die Empfindungsenergie den Anstoss zur Differenzierung. - Der Umstand, dass sie gleich stark mit der Bewegungs- wie mit der Ruhenergie sympathisiert, könnte es leichter gemacht haben, die Differenzierung in Gang zu setzen.
- Gemäss der Erläuterung 1908, siehe oben Ziffer 3, oben, gilt:
a. Aus den Schwermassen kam die Neigung zur Vereinigung.
b. Diese Schwermassen sind aber nicht als leblose Massen zu denken, sondern als Massen, die mit Empfinden und Empfindungsäther beseelt sind. - Mit anderen Worten: Die Schwermassen enthalten geringe Anteile an Empfindungsenergie und Empfindungsäther.
c. In diesen Anteilen wirkt eine Impulskraft. Diese hat die Schwermassen in Bewegung gesetzt. - Diese beiden Erklärungen widersprechen sich nicht, sondern ergänzen sich. Es besteht kein Grund zur Annahme, dass es sich bei der neueren Version um berichtigte Erläuterung handelt und diese die frühere Version ersetzen würde. - In der Empfindungsenergie liegt Impulskraft und diese hat den Anstoss zur Differenzierung gegeben.
5. Schlussbemerkungen
Huters Absicht war, seine neuen Lehren über Welt und Mensch im Buch "Welt- und Menschenkenntnis" darzulegen. Der II. Lehrbrief sollte seine Erkenntnisse über den Weltäther wiedergeben.
Tatsächlich hat Huter danach seine Erläuterungen immer wieder ergänzt:
a. Im III. und im V. Lehrbrief;
b. In Texten, die er ab 1908 geschrieben hat. Es sind Artikel über seine Weltanschauung und Artikel, in denen er seine Lehren zusammenfasst.
- Alle diese Texte enthalten wichtige Erläuterungen. Huters Erläuterungen wären lückenhaft, wenn auch nur einer dieser Texte fehlen würde. - Huter hat sie alle selbst veröffentlicht, ausser die folgenden zwei:
a. Carl Huter: Illustriertes Handbuch der Menschenkenntnis, 1911. - Die letzten Seiten dieses Buches wurden erst im Jahre 1920 oder 1921 gedruckt und das Buch wurde erst dann ausgeliefert.
b. Carl Huter: Die, welche den Seelenfrieden gefunden. - Der Text wurde 1925 veröffentlicht, siehe oben, Ziffer 2. - Carl Huter hat in seinen Erläuterungen über den Äther oder über andere Themen kaum einmal auf seine entsprechenden früheren Erläuterungen verwiesen. In Bezug auf die Ätherlehre gilt:
a. Die in den einzelnen Texten gegebenen Erläuterungen ergänzen sich. Man stellt keine abweichenden Erläuterungen fest.
b. Man hat den Eindruck, dass Carl Huter viele dieser Texte in Eile geschrieben hat. Man findet immer wieder Besonderheiten in Bezug auf Wörter, Wortverbindungen und Satzbau. Dies erfordert besondere Aufmerksamkeit, um den Text zu lesen und richtig zu verstehen.
Der vorliegende, aus drei Rubriken bestehende Text, vermittelt erstmals einen Überblick über die Hutersche Ätherlehre. Mit anderen Worten:
- In der Zeit nach Huter sind fast nie Artikel geschrieben worden, in denen man sich mit dem Äther befasst hat. Und die Erläuterungen in diesen Artikeln über den Äther beschränken sich auf wenige Sätze.
- Seit Huter seine Darlegungen im II. Lehrbrief des Hauptwerks über den Äther veröffentlicht hat, sind fast 120 Jahre verflossen und seit Huters letztes Manuskript über den Äther posthum veröffentlicht worden ist, sind fast 100 Jahre vergangen!
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Diese Seite wurde am 19. Januar 2023 erstellt und veröffentlicht. Sie wird regelmässig überprüft. Änderungen erfolgten am 21. Januar 2023 und vom 16. bis 19. Mai 2024.
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