Carl-Huter-Stiftung

Welt- und Menschenkenntnis nach Carl Huter

3G. Praxis


1. Erwerb des Wissens und der Kompetenzen

Die Ausbildung zur Fachperson in der Huterschen Psycho-Physiognomik erfordert den Erwerb

  • von Fachwissen im Bereich der Huterschen Psycho-Physiognomik;
  • von Fachkompetenzen namentlich in Bezug auf das visuelle Erfassen der Formen, der Formqualität und der Proportionen.

Das entsprechende Fachwissen wird in Kursen vermittelt und ist aus Lehrbüchern ersichtlich, die von Carl Huter stammen oder von Fachpersonen der Huterschen Psycho-Physiognomik geschrieben worden sind.

Eine normal veranlagte Person benötigt heute rund 4 bis 6 Jahre bis sie hinsichtlich Fachwissen und Fachkompetenzen die Fähigkeiten / das Niveau einer Fachperson erreicht hat.


2. Formqualität - eine Besonderheit der Huterschen Psycho-Physiognomik

Der Ausdrucksgehalt wird ermittelt durch genaues Beobachten

  • der Form und der Formqualität, z.B. Fülle, Spannung, Strahlung, Feinheit;
  • Proportion, z.B. zwischen Untergesicht, Mittelgesicht und Stirn.

Nur die Hutersche Psycho-Physiognomik beobachtet die menschliche Form in dieser differenzierten Weise! Man beachtet nicht die Form allein, sondern die Form und ihren qualitativen Gehalt. 

In Kursen und in Lehrbüchern wird das Fachwissen vermittelt, um das Äussere des Menschen in dieser Weise zu beobachten und was sich daraus schliessen lässt. - Bei der Beschreibung von Schädelarealen sind weitere Aspekte zu beachten, siehe Rubrik  3B. Kopfareal, Ziffer 2.2 bis 2.3.


3. Formqualität - Beispiele

Einen ersten Eindruck, was darunter zu verstehen ist, erhält man in der Rubrik 6A. Helioda .

Wer nähere Informationen wünscht oder eine Schulung seines psycho-physiognomischen Sehens wünscht, dem stehen folgende Möglichkeiten offen:

  • Unterricht bei einer qualifizierten Fachperson;
  • Studium der originalen Huterschen Werke;
  • Verbindungsaufnahme mit der Carl-Huter-Stiftung.


4. Typ und Individualität

Die Huterschen Psycho-Physiognomik betrachtet und beschreibt den Menschen als Individuum, als einzelne, einmalige Person. 

Die "Klassierung" von Menschen in Typen dient nur der Vereinfachung der Beschreibung.

Die Beschreibung erfolgt in zwei Schritten:

Typologisch
Die Hutersche Psycho-Physiognomik kennt mehrere Typensysteme, ist also als multi-dimensional. - Einige Typensysteme gab es bereits vor Carl Huter, wurden aber von ihm perfektioniert. Andere Typensysteme hat Carl Huter entdeckt beschrieben.

Differenziert
auf einzelne Merkmale fokussiert,
und gleichzeitig unter Beachtung der übrigen Merkmale und des Ganzen.


4.1 Typologische Betrachtung und Beschreibung

Die Hutersche Psycho-Physiognomik kennt mehrere Typensysteme, siehe Rubrik 3C. Typen .

  • In der Praxis beschränkt man sich oft auf die Feststellung und Beschreibung des Körperbau-Typs.
  • Wünschenswert ist auch die Feststellung und Beschreibung des Temperaments. Dies ist aber nur in verlässlicher Weise durchführbar, wenn man die Person gründlich kennt. 

Weitere typologische Merkmale werden meist nur dann näher behandelt, wenn es dazu etwas Besonderes zu bemerken gibt:

  • die Innen-Aussen-Orientierung;
  • das Geschlecht;
  • der Impuls.

Der Rasse-Typ wurde schon von Huter als wenig bedeutungsvoll betrachtet. Keinesfalls darf dieses Merkmal in einem wertenden Sinne verwendet werden.

Der Mensch ist im Grundsatz individuell zu beschreiben und individuell zu behandeln, also nicht kollektiv, z.B. anhand der Rasse.

Weitere Informationen zu diesem Thema sind ersichtlich in der Rubrik  9A. Rassismus .


4.2 Betrachtung und Beschreibung einzelner Teile

Die Fachperson betrachtet und beschreibt einzelne Teile der äusseren Erscheinung.

Damit seine Beschreibung kurz und aussagekräftig wird, 
beschränkt sie sich auf die Beschreibung jener Einzelteile, die für die betreffende Person besonders kennzeichnend sind.

Zudem beachtet sie

  • den Zweck, den die Beschreibung erfüllen soll,
  • die Erwartungen und Wünsche der Person sowie des Auftraggebers;
  • die Interessen der Person: ihre heutige Befindlichkeit, ihre Recht auf Unversehrtheit der privaten Sphäre, etc.

Fünf bis zehn Merkmale worden wohl bei jeder Beschreibung berücksichtigt, z.B. Nase, Auge, Mund, Gesicht, seitliches Profil. Andere Partien werden nur beachtet, wenn ein entsprechender Anlass vorliegt, z.B. auf Wunsch der betreffenden Peron, aufgrund des Zwecks der Beschreibung: z.B. Berufswahl, Partnerwahl.


5. Hinweis: Wo stösst die Beobachtung und Beschreibung des Äusseren an Grenzen? 

Die Oberfläche des Menschen resp. der Lebewesen ist nicht beliebig formbar. Nur die natürlich gewachsene Form bringt das innere Wesen zum Ausdruck. Siehe das Zitat von Carl Huter über die Willfährigkeit der Form in der Rubrik 6A3. Erläuterungen II , Ziffer 3. 

Es würde hier zu weit führen, sich näher mit der Frage zu befassen, welche Eigenschaften kaum oder gar nicht aus dem Äusseren erkannt werden können, da das Äussere "auf diese Eigenschaften kaum oder überhaupt nicht reagiert".  - Beispiele: Die Sprache resp. die Sprachen, die ein Mensch spricht.

Chirurgische, kosmetische und ähnliche Veränderungen von Form und Ausdruck des Körpers - Fallbeispiele

Fallbeispiel 1: Die psycho-physiognomische Fachperson bemerkt nicht, dass die Person, die sie vor sich hat, ihr Gesicht geringfügig chirurgisch verändern liess. Sie unterlässt es, die Person auf eine solche Veränderung anzusprechen. Die Beschreibung fällt, in der Regel, in geringfügigem Umfang unrichtig aus. Der chirurgische Eingriff vermag das Wesen der Person ein wenig zu verändern, da die Mitwelt anders auf diese Person reagiert und da die betreffende Person sich von ihrem neuen Aussehen ebenfalls beeinflussen lässt. Nähere Studien liegen dazu noch nicht vor.

Fallbeispiel 2: Die psycho-physiognomische Fachperson hat keine Kenntnis, dass die Person, die sie vor sich hat, einzelne Elemente ihres Gesichts verändern liess. Aber sie bemerkt Unstimmigkeiten *). Sie fragt die Person, ob eine kosmetische oder chirurgische Veränderung vorliegt.

*) Diese Unstimmigkeiten sind vielfältiger Art und können hier nicht abschliessend aufgezählt werden, z.B.
- zu auffällige Lippen; zu feine Augenbrauen, etc. im Verhältnis zu anderen Gesichtsteilen wie Auge, Nase, Lippen, Kinn, Unterkiefer, etc. 
- eine leicht eingebuchtete Nase bei einer Person, die viel Energie, Tatkraft besitzt.


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Diese Seite wurde am 13. Juli 2019 erstellt und veröffentlicht. Sie wird regelmässig überprüft. Sie wurde geändert am 17. Juli 2019, am 4. Oktober 2020, am 26. Oktober 2020, am 13. Juli 2021, am 15. Mai 2024 und am 16. Juli 2024.

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