3F5. Korrespondenz zwischen "Innen" und "Aussen" -
Entdeckungen und Erkenntnisse von Carl Huter
Hinweis zur Verifizierung der Huterschen Erkenntnisse und Entdeckungen
- Carl Huter hat seine Forschungen mit grosser Sorgfalt und Gründlichkeit betrieben.
- Carl Huter hat die Richtigkeit seiner Erkenntnisse und Entdeckungen immer wieder überprüft und auch öffentlich demonstriert.
- Carl Huters ist überzeugt, dass seine nachstehend dargelegten Erkenntnisse und Entdeckungen richtig sind.
- Wie bei Erkenntnissen und Entdeckungen üblich, müssen diese durch unabhängige und besonders qualifizierte Personen kritisch auf ihre Richtigkeit hin überprüft werden. Es ist wünschenswert, wenn diese Überprüfungen in naher Zukunft durchgeführt werden könnten.
- Für weitere Einzelheiten siehe Rubrik 2C3. Verifizierung .
1. Die Offenbarung der einzelnen Kräfte der Materie und die Offenbarung der Seele des Individuums sind die weiteren typischen Merkmale der organischen Lebenswelt.
Carl Huter: Individuum und Universum, verfasst 1896. Ziffer 17.
Dieser Text ist erstmals im Jahre 1925 / 1926 in gedruckter Form erschienen, in fast vollem Umfang, und zwar als Bestandteil von "Welt- und Menschenkenntnis", I. Lehrbrief, zweite Auflage.
Im Jahre 1962 erschien der Text erstmals als selbständige Broschüre, und zwar in ganzer Länge.
Zitat Anfang:
Ich führe hier drei grundlegende Beweise an, dass in der organischen Welt das Innenleben an der Peripherie der Körperform zum Ausdruck kommt.
- 1. Beweis: Wo Leben, da ist Bewegung, weil jedes Leben eine Individualität und damit auch den Lebenswillen voraussetzt. Der Lebenswille kann sich gegen feindliche Einflüsse der Aussenwelt durch abstossende Bewegungen wehren, oder er kann sich durch sympathische Einflüsse der Aussenwelt bereichern; in jedem Falle muss er aus sich heraustreten. Die Bewegungsrichtung geht von innen nach aussen, folglich muss in der äusseren Form des organischen Lebens, in dessen Gestalt, in seinen Bewegungen dessen Lebenswille zum Ausdruck kommen, er muss sich also offenbaren. Damit wird der rein mechanische Bewegungsvorgang des organischen Lebens schon grundlegend für den Ausdruck des Innenlebens in der äusseren Erscheinung. Ein organisches Leben ist ohne diesen Vorgang nicht denkbar; das gibt es auch nicht.
Anmerkung der Carl-Huter-Stiftung: Die Beweisführung von Huter beruht auf einer Behauptung ("Wo Leben, da ist Bewegung, weil ..."). Streng genommen müsste diese Behauptung zunächst verifiziert werden. Die Bewegung und der Lebenswillen können aber als charakteristische Elemente des Lebens betrachtet werden mit denen das Leben definiert wird, ebenso wie die Merkmale Stoffwechsel und Fortpflanzung. Damit handelt es sich nicht um eine Behauptung sondern um eine Umschreibung des Gegenstandes, der hier in Betracht gezogen wird: Ein Gegenstand, der sich bewegt und Lebenswille zeigt.
2. Beweis: Da jedem organischen Leben die ausstrahlende Lebens-, Seelen- und Geisteskraft, die ich "Helioda" nenne, innewohnt, und da Helioda die schöpferische Gestaltungskraft der Lebensformen ist, so trägt dieselbe nicht nur Empfindung und Bewusstsein der Seele mit sich in die Peripherieorgane, sondern sie leitet auch die materiellen Stoffe und Kräfte dahin; folglich spiegelt sich in der Peripherie der lebenden Körper auf Grund der Lebensstrahlkraft Helioda die geistige und materielle Innenwelt.
Anmerkung der Carl-Huter-Stiftung: Die Beweisführung von Huter beruht auf zwei Behauptungen ("Da jedem organischen Leben die ... " und "da Helioda die schöpferische Gestaltungskraft der Lebensformen ist"). Die erste Behauptung hat Huter durch Experimente und Erläuterungen verifiziert. Die zweite Behauptung kann durch Huters Beobachtungen, vgl. mit dem Abschnitt "Mein Kampf um die Lebensstrahlkraft 'Helioda'", als verifiziert gelten.3. Beweis: Da die Helioda die Spaltung der Zelle verursacht, um eine Tochterzelle zu bilden, damit einen Teil ihrer Lebenskraft der Tochterzelle mitgibt, so nimmt die Helioda alle geistigen Substrate von der Mutterzelle zur Tochterzelle hinüber, so dass, wenn ein organisches Lebensgebilde aus Tausenden und Millionen von Zellen zusammengebaut ist, doch durch alle eine einheitliche Lebensgrundkraft, ein einheitlicher Stoffwechsel hindurchgeht. Da auch die Peripherieorgane mit zur Individualität gehören, so ist in denselben ebenfalls dieselbe Lebensenergie oder Schwäche und Krankheit, derselbe Geist und derselbe Wille tätig wie in den inneren Zentralorganen. Aus diesem Grunde spiegelt sich naturgesetzlich in der äusseren Physiognomie das Innenleben.
Zitat Ende.
2. Empfindungs- und Strahlkräfte
Carl Huter: Führer durch das Carl Huter-Museum, 1910
Unter der Überschrift "Empfindungs- und Strahlkräfte. Die Erklärung der okkulten Tatsachen durch die Entdeckung des Empfindungsvermögens der Materie und der negativen und positiven Lebenskraft Helioda" schreibt Carl Huter:
Zitat Anfang:
- Diese Heliodastrahlen verstärken sich durch Liebe, dagegen werden sie durch Liebelosigkeit geschwächt resp. latent gemacht.
- Der Entdecker der Helioda hat in diesen Strahlen das geistige Lebens- und Liebesprinzip erkannt und nachgewiesen, dass die Lebensstrahlen die Formen und Organe bilden helfen und Leben und Geist in den Formen und durch die Formen ausstrahlen.
...
- Demnach bewahrheitet sich Schillers Ausspruch: Der Geist ist es, der sich den Körper baut.
- Das Leben, den Geist und den Charakter aus den Formen zu ermitteln, das wird immer mehr die Aufgabe der zukünftigen Wissenschaft werden, zu der hier diese grundlegenden Forschungsresultate geliefert wurden und jedermann zugänglich zur Anschauung gebracht sind.
- Möge aus dieser neuen Methode wissenschaftlicher Forschung ein jeder Besucher dieser Sammlung reiche Erkenntnis schöpfen.
Zitat Ende.
3. Psycho-Physiognomik, Helioda, Lebenskraft und Schönheit
Carl Huter: Das Empfindungsvermögen der Materie, 1909
Die Einleitung des Textes lautet: "ln Meyer's Hotel in Bevensen wurden Mitte März 1899, mehrere hochinteressante Vorträge gehalten, welche durch beweisführende Experimente ungewöhnliches Aufsehen erregten."
Weiter steht in diesem Bericht:
Zitat Anfang:
- Herr Huter ging dann auf das Wesen der Helioda kurz ein und erklärte, dass in minimaler Weise alle Lebewesen, die aus der Zelle entstanden seien, Helioda ausstrahlen und zwar nach den Peripherieorganen hin, daher sei die Helioda auch das schöpferische Element, was die physiognomischen Gesichts- und Körperformen, sowie die äussere Ausgestaltung der Peripherie-Organe hervorrufe.
- Die Helioda sei körperlicher und geistiger Natur zugleich, körperlich, weil sie physikalisch auf die Ferne hin wirksam sei, geistig, weil sie die inneren Seelenvorgänge des Heliodaseurs wiederspiegele, als Liebe, Hass, Kummer, Traurigkeit, Schmerz und Freude usw., schliesslich, weil gewöhnlich mittelstark gebaute Menschen von feiner Nervenenergie, Helioda stärker ausstrahlen, wie robuste, starkknochige Naturen, ferner auch, weil die Helioda nach seinen Beobachtungen nie bei Menschen mit schlechten Gemütseigenschaften wirksam vorhanden sei und dass nur durch Übung und Erhöhung der geistigen Energie, in Verbindung mit Wohlwollen, Menschenliebe und idealem Streben diese Kraft, zur höheren Entwickelung gebracht werden könnte.
- Eigentümlich sei, dass es nur wenige Menschen gäbe, bei denen die Helioda zu Krankenheilungen stark genug sei. Die biblischen Erzählungen von Heilungen durch Handauflegen seitens guter Menschen, erschienen jetzt verständlicher. Wie die Helioda schöpferisch bildend ist, so ist sie auch geeignet auf schwache, kranke Körper übertragen, zu kräftigen und zu heilen.
4. Die Entdeckung der Lebenskraft
Carl Huter: Illustriertes Handbuch der Menschenkenntnis, 1910. II. Teil
Carl Huter schreibt:
"Sechster Beweis:
- Ich habe festgestellt, dass sich Gedanken mittels dieser Strahlen übertragen lassen und dass der Gedanke die Mimik, die Physiognomie und die Formen und Bewegungen beeinflusst."
"Siebenter Beweis:
- Auch Gefühle, Empfindungsvorgänge, Neigungen, Triebe, Willensrichtungen übertragen sich durch diese Strahlen auf alle Körperteile des Erzeugers und beeinflussen seine Organe, seinen Charakter, seine Handlungen und seine äussere Form und Physiognomie. Sie lassen sich selbst auf andere Personen und auch auf die anorganische Materie übertragen. Die Lebenskraft ist daher der Träger der geistigen Kräfte und ist die Leitkraft im Leben, von welcher die Bildung unserer inneren und äusseren Organe, also auch unsere äussere Gestalt, Form und Physiognomie abhängig ist. Es offenbart sich daher in der Organisation und Gestalt der Lebewesen, aus Form, Farbe, Physiognomie, Spannung und Strahlung das Seelenleben, der Geist, der Charakter, und daher lehre ich: Aus allem Lebenden strahlt der Charakter des Lebens aus und aus den Formen spricht der Geist!"
5. Mein Kampf um die Lebensstrahlkraft Helioda
Carl Huter: Grundlegende Entdeckungen für die wissenschaftliche Psycho-Physiognomik Carl Huters, 1910
Zitat Anfang:
- Ich beobachtete aber zugleich auch, dass meine Gedanken und Empfindungen, die ich bei diesen Heliodisierungen und Strahlübertragungen hatte, d. h. der Charakter dieser Gedanken- und Gemütsstimmungen sich im Gesichtsausdruck der Heliodisierten spiegelte, besonders wenn der Patient nach einer Heliodisierung geschlafen hatte.
- Dieses führte mich auf den Gedanken, dass die Lebensstrahlkraft in jedem Lebewesen die geistige Schöpferkraft ist, die die Formen baut und die Physiognomie beeinflusst.
- Als Ausstrahlungskraft muss sie notwendigerweise die Physiognomie der Formen, insbesondere der beweglichen, also die Mimik stark beeinflussen, aber auch die festen äusseren Formen werden durch sie, weil durchstrahlt, ebenfalls beeinflusst.
- Weitere Nachforschungen bestätigten meine Annahme. Es stand von da ab für mich fest, dass die Heliodastrahlkraft die eigentliche Wachstums- und Formkraft aller organischen Lebensgebilde ist und damit hatte ich das Grundwesen des Lebens und der Formkraft aufgefunden, die Tatsache, dass durch diese Lebensstrahlkraft das Geistige in der Physiognomie zum Ausdruck kommt.
- Durch diese weitere Entdeckung war der Zusammenhang von Geist, Leben und äusserer Form und der Zusammenhang von Physiognomie und Charakter zum ersten Male wissenschaftlich nachgewiesen und die Grundlagen für eine wissenschaftliche Psycho-Physiognomik und Charakterologie, aber auch die der Krankenphysiognomik und Augeniris-Diagnose, sowie der Verbrecher-Psychologie gewonnen.
Zitat Ende.
6. Die Rolle der Helioda I
Carl Huter: Welt- und Menschenkenntnis, V. Lehrbrief, neunte Lektion, 1906.
Zitat Anfang:
- Alles leitet aber eine oberste geistige Kraft, und wie diese Kraft wirkt, dem entsprechend ist auch der Geist oder der Charakter, der hinter der Form steht.
- Die Form ist der Ausdruck des Geistes, der Kraft und der Materie. Durch die Form treten diese drei Urenergien unseren Sinnen wahrnehmbar in Erscheinung; sie zu deuten ist Sache der Psycho-Physiognomik.
Zitat Ende.
7. Die Rolle der Helioda II
Carl Huter: Illustriertes Handbuch der Menschenkenntnis, 1911. IV. Teil: Entwicklungslehre und Geisteswissenschaft.
Der Artikel "Entwicklungslehre und Geisteswissenschaft" ist abrufbar in der Rubrik 6F. Nervensystem I , Ziffer 1.
Das Buch ist abrufbar in der Rubrik 11D. Bibliothek & Downloads , Ziffer 1.1.
- Diese positiven Lebens- oder Heliodastrahlen sind nach Huters Forschungen das formbildende Element, die Kraft der Entfaltung und Entwicklung der Lebewesen.
Anmerkung
Erst in den Schriften, die ab 1908 erschienen sind, geht mit aller Deutlichkeit hervor diese formbildende Eigenschaft der Helioda hervor. Viele dieser Schriften waren ab ca. 1920 ausverkauft und daher kaum noch erhältlich.
- Texte vor 1908, in denen Huter diese Eigenschaft erwähnt: "Hauptwerk", II. Lehrbrief, 1. Lektion: Experimente an schlafenden Menschen und "Individuum und Universum", Ziffer 17, geschrieben 1896, erstmals erschienen 1925 / 26. Man beachte auch das Zitat in obiger Ziffer 6.
- Im Illustrierten Handbuch der Menschenkenntnis, 1911, wird diese Eigenschaft zwar deutlich genannt, siehe oben und obige Ziffer 4. Dieses Handbuch gelangte aber erst im Jahre 1922 in den Verkauf. Die letzten 24 Buchseiten wurden erst 1921 gedruckt, auf Veranlassung von Amandus Kupfer. Der Druck begann im Jahre 1910 und wurde aus finanziellen Gründen unterbrochen.
- Den Vortragsberichten ist zu entnehmen, dass Huter diese Eigenschaft der Helioda nicht näher behandelt hat. Im Vordergrund stand die praktische Psycho-Physiognomik, nach einer allgemeinen Einführung der praktische Nachweis, dass Huter in der Lage ist, bei ihm unbekannten Personen aus dem Äusseren auf wichtige Eigenschaften des Menschen zu schliessen und zwar in verlässlicher Weise.
- Damit erklärt sich teilweise, dass diese Eigenschaft der Helioda erst ab Mitte der 1950er Jahre in den "Grundlagen der Menschenkenntnis" in behandelt worden ist. Auch in späteren Auflagen der "Grundlagen", sodann in den Lehrbüchern, die ab 1980 erschienen sind und in den Lehrkursen der Fachpersonen wird dieses Thema nicht in genügender Weise behandelt. Hier wurde diese Eigenschaft erstmals gründlich dargestellt, durch die Bezugnahme auf alle entsprechenden Textstellen in den Huterschen Schriften.
- Wenn die Korrespondenz zwischen "Innen" und "Aussen" plausibel erklärt werden kann, wird die Hutersche Psycho-Physiognomik leichter auf Anerkennung stossen!
8. Ist ein Formenordnungsgesetz vorhanden, nach dem sich die flache und die plastische und alle Arten der Formbildungen erklären lässt?
Carl Huter: Katechismus der Huterschen Wissenschaft, 1908. Ziffer 37
Zitat Anfang:
Ja, im goldenen Schnitt fanden schon die alten Meister der Physik, Mathematik, der Baukunst, Skulptur und Malerei ein Formenproportions- oder Schönheitsgesetz, das aber verloren ging und welches Professor Dr. Zeising in Leipzig vor etwa 50 Jahren wieder fand.
...
Durch diesen Nachweis der Kraftrichtung lernen wir die innere Entstehung der Formen begreifen und lernen wir die Örtlichkeiten und Räume und Flächen der Gestalten unterscheiden, nach ihren innerlich einst gewirkten oder noch wirkenden Kräften.
Dadurch sind uns ganz neue Natur-Kraftbau- und Formengesetze erschlossen worden, die in dieser Gesetzmässigkeit, Entwickelungs- und Wirkungsordnung früher noch nicht bekannt gewesen sind. Damit hat Carl Huter weitere unanfechtbare wissenschaftliche Grundlagen für seine psycho-physiognomische Wissenschaft gebracht.
Zitat Ende.
9. Formenlehre
Carl Huter: Physiognomik als Elementarwissenschaft.
Dieser Artikel ist enthalten in: Amandus Kupfer / Siegfried Kupfer: Physiognomik und Mimik, 2. Auflage 1964 und spätere Auflagen, Anhang.
"Das grösste Rätsel der kulturgeschichtlichen Entwicklung ist, dass man den Anfang aller Natur- und Wahrheitserkenntnis, eine physiognomische Weltanschauung - weder gefunden noch gefördert hat."
Weitere Zitate von Carl Huter, in denen er die Korrespondenz zwischen "Innen" und "Aussen" postuliert resp. belegt findet man u.a. in der Rubrik
- 6A2. Zweifache Helioda
- 6A3. Dreifache Helioda
- 6A4. Korrespondenz zwischen Innen und Aussen
- 6A5. Schlummernde Energien
10. Das äussere Keimblatt und die Verbindungen zwischen Innen und Aussen
Irma Fleischhacker: Zur Belehrung unserer verehrten Auftraggeber. Hochwart, 1909, IV. Vierteljahresausgabe
- Es gibt tausende, ja endlos viele solcher physiognomischer Zeichen, die uns sicheren Aufschluss geben über den Charakter oder über schlummernde Seelenkräfte.
- Ihr gesetzmässiger Zusammenhang mit dem zentralen Nervenleben erklärt sich aus dem ursprünglich äusseren Keimblatt im Lebensanfang, wie uns die Embryologie lehrt, da aus diesem durch Spaltung sich einesteils äussere Peripherieorgane und andernteils das zentrale Nervensystem gebildet haben.
- Das Innerste und Äusserste des Lebens sind zwei Pole, die aus ursprünglich einem Geiste, ein und derselben differenzierten Materie stammen, daher sind sie sich körperlich und geistig verwandt, und zwar fürs ganze Leben hindurch.
- Daher haben auch die Griechen recht behalten, die schon fanden, dass die äussere Schönheit und Harmonie stets einen edlen Geist im inneren Lebenskerne tragen muss, die äussere Disharmonie hingegen auf einen unvollendeten, disharmonischen Geist schliessen lasse.
- Wie prägt sich nun der Charakter oder wie prägen sich die Charakterzüge, wie die üblen, wie die vortrefflichen Anlagen, auch Gesundheit und Krankheit aus? Dieses zu ermitteln und wissenschaftlich lehrfähig zu machen, war eine ganz besondere Aufgabe, die nur ein von Natur aus dazu Begabter lösen konnte, der sein ganzes Leben fast ausschliesslich in den Dienst dieser Forschung gestellt hat. Carl Huter hat dieses vollbracht und ist in seinem illustrierten Lehrwerk „Menschenkenntnis (Arminius-Verlag, Leipzig) diese neue Wissenschaft, die nicht nur den Menschen allein, sondern alle Dinge der Natur von psycho-physiognomischen Gesichtspunkten aus behandelt, zum ersten Mal ausführlich und gründlich studier- und lehrfähig zur Darstellung gebracht.
- Diese Lehre wird auch in kurzer Fassung im Illustrierten Handbuch für „Praktische Menschenkenntnis", sowie im Leitfaden zu einer neuen Lebens-, Formen- und Schöpfungsentwickelungslehre und auch in der Broschüre „die Naturelllehre" sowie im Katechismus der Huterschen Wissenschaft wiedergegeben. Alle diese Schriften sind von unserem Institute zu beziehen. Sie geben Fernstehenden klaren Aufschluss über diese neuen wertvollen Forschungsresultate.
11. Das Innere und das Äussere - Plausibilisierung
Irma Fleischhacker: Zur Belehrung unserer verehrten Auftraggeber. Hochwart, 1909, IV. Vierteljahresausgabe
- In den Umrissen der körperlichen Form gibt sich die Summe aller diesen Körper aufbauenden Stoffe, sowie aller physischen und geistigen Kräfte wieder. Ein Schaf hat darum das Wesen eines Schafes, weil es die Körperstruktur, die Nerven, Gehirnorgane und den Knochenbau dieses Schafstypus hat; dasselbe trifft auf jedes Raubtier zu. Ein Wolf oder ein Löwe hat darum den Wolfs- und den Löwen-Charakter, weil der entsprechende Körper das Naturgesetz dieses bestimmten Raubtiercharakters selbst darstellt.
- Dasselbe trifft auch auf den Menschen zu. Niemand kann aus seiner Haut, d. h. aus seinem Körper heraus. Dieser ist der Träger seiner Seele; Körper und Seele sind miteinander verwachsen und er, der Körper, birgt das Seelengeheimnis in seiner Gesamtorganisation und Form. Dass hierbei der Gehirnbau eine ganz besondere Rolle spielt, ist von allen vergleichenden Anatomen, Anthropologen Rassen- Seelenforschern übereinstimmend anerkannt.
- Es ist das grosse Verdienst eines Deutschen, des Dr. med. Gall, dass er die Lokalisation bestimmter geistiger Impuls- und Grundkräfte in bestimmten Gehirnregionen nachgewiesen hat. Carl Huter hat diese Lehre nach den neuesten wissenschaftlichen Forschungen ausgebaut. Da fast alle geistigen Grundkräfte nach aussen hin in der Schädel- und Gesichtsform erkennbar sind, so ist aus typischen und individuellen Schädel- und Gesichtsformen auch die Charakteranlage zu erkennen.
- Auch sind aus dem Ausdruck der Augen, der beweglichen Gesichtszüge und aus bestimmten konstanten Gesichtszeichen selbst die feineren seelischen Neigungen und der Charakter zu eruieren. Wie man aus der Körperform die Individualität, die individuelle Eigengesetzlichkeit des Lebens festzustellen vermag, darüber hat uns der französische Anthropologe und Anthropometist Bertillon durch sein rühmlichst bekanntes Messsystem den vollgültigen Beweis erbracht.
- Es gibt nicht zwei Menschen, die sich vollständig in ihren Körpermassen gleichen und es gibt nicht zwei Personen, bei denen die Hand- und Fingerlinien der Haut übereinstimmen; ja es stimmen sogar nicht einmal bei ein demselben Menschen zwei Finger in ihrer Schlussliniatur an ihrem äussersten Endgliede in der Form überein. Zur Identifizierung der Persönlichkeit haben sich daher die Fingerabdrücke als vorzügliches Hilfsmittel erwiesen.
- Alles dieses beweist uns, dass, wenn der Körper das Gesetz des Geistes ist, dass die feinen, sonst meist unbeachteten Köperzeichen für das Geistesleben meist mehr als eine nebensächliche Bedeutung haben. Diese oft verborgendsten und unscheinbarsten psycho-physiognomischen Merkmale, die der Laie meist völlig übersieht und unbeachtet lässt, sind für die Charakterologie und wissenschaftliche Seelenforschung von ausschlaggebender Bedeutung zwecks Feststellung bestimmter Anlagen, Neigungen und Charakterzüge.
- Ich will hier nur auf wenige solcher Merkzeichen hinweisen. So sind z. B. stark abstehende Ohren, verbildetes Oberhirn, abnormes Hinterhirn, asymmetrische Gesichtsknochen, zusammengewachsene Augenbraunen, grosser Rostfleck in der rechten lris und doppelter oder vorderer Haarwirbel schon ein Beweis vorhandener Disposition zu verbrecherischen Handlungen. Ich sage ausdrücklich Disposition, es ist damit nicht gesagt, dass ein solcher Mensch nun auch in jedem Falle ein Verbrechen begeht, aber es ist die Möglichkeit unter gegebenen Bedingungen dazu vorhanden. Besonders stark bleibt diese Gefahr bestehen, wenn ihn niemand auf diese seine schlummernden Anlagen aufmerksam macht und ihn frühzeitig vermahnt, Selbstkontrolle zu üben.
- So prägt sich in ebenso bestimmten Zeichen auch jedes gute Talent aus, wie beispielsweise dasjenige für Mathematik, für Sprachen, für Musik, für Baukunst, für Redegabe, für Urteilskraft. Gewissenhaftigkeit, als auch Tugenden wie Offenheit, Lauterkeit usw.
History
Diese Seite wurde im Jahre 2018. Sie wird regelmässig überprüft und letztmals am 15. September 2024 und am 29. Dezember geändert.
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