3D. Der Körperbau-Typ resp. das Naturell
Naturellkreis mit männlichen Personen
- Originalzeichnungen von Carl Huter. (1), (2)
- Erstveröffentlichung in Carl Huter: Die Naturell-Lehre, 1907, jedoch ohne die 3 Köpfe der sekundären Naturelle. - Erstveröffentlichung aller 8 Köpfe in Carl Huter: Illustriertes Handbuch der Menschenkenntnis, 1. Auflage 1911.
Die obigen Naturellköpfe, Abbildung links und rechts, sowie die Naturellköpfe von Erich Mellerke findet man u. a. in Amandus Kupfer: Grundlagen der Menschenkenntnis, Band I, 31. Auflage 2001, S. 84ff.
Naturellkreis mit weiblichen Personen
- Gezeichnet von Marie-Therese Müller-Schärer, Basel.
- Erstveröffentlichung in der Zeitschrift "Physiognomische Psychologie", Februar 1982.
(1) Carl Huter hat nur Köpfe der männlichen Typen gezeichnet.
(2) Der Zeichner Ernst Mellerke hat in 1930er Jahren im Auftrag von Amandus Kupfer und nach dessen Anweisungen weitere 8 männliche Köpfe von Naturell-Typen gezeichnet. Erstveröffentlichung in "Der gute Menschenkenner", 1935, Nr. 28, April.
1. Einleitung
- Viele Menschen lassen sich aufgrund ihres Körperbaus, also aufgrund ihrer äusseren Erscheinung einem Körperbau-Typ zuordnen. - Carl Huter bezeichnet den Körperbau-Typ mit dem Wort "Naturell".
- Der Körperbau-Typ findet seine natürliche Erklärung in den drei Keimblättern des menschlichen Embryos. - Siehe unten, Ziffer 2.
- Das Naturell hat einen engen Zusammenhang mit dem Grundcharakter des einzelnen Menschen. Siehe Ziffer 3 und 4.
a. Aus der Kenntnis des Naturells lassen sich zahlreiche weitere Eigenschaften des Menschen ableiten resp. besser verstehen. Damit wird es deutlich weniger aufwändig, einen Menschen zu erfassen, ihn zu "verorten".
Anmerkung: 1. In keinem anderen Fachgebiet der Psychologie oder der praktischen Menschenkenntnis gibt es nichts gleichartiges. Die Hutersche Psycho-Physiognomik besitzt dadurch ein Element, womit sie sich unentbehrlich macht! An einer Einschätzung über den Naturell-Typs führt kein Weg vorbei. - 2. Manchmal ist es aber auch eine "Nicht-Einschätzung": Man stellt fest, dass hier eine ganz besondere Disposition vorliegt. Auch das trägt dann zur Charakterisierung des betreffenden Menschen bei. Näheres in den Fachbüchern über die Hutersche Psycho-Physiognomik,
2. Embryologische Entdeckungen und Erkenntnisse
- Der menschliche Embryo besteht aus drei Keimblättern. - Sie werden bezeichnet mit Entoderm, Mesoderm und Ektoderm resp. inneres, mittleres und äusseres Keimblatt.
- Aus dem inneren Keimblatt entsteht das Ernährungssystem. Aus dem mittleren Keimblatt entsteht das Bewegungssystem. Aus dem äusseren Keimblatt entsteht das Empfindungs- und Nervensystem.
- Weitere Einzelheiten in der Rubrik 3D1. Keimblatt und Naturell .
- Beim Menschen entwickeln sich die drei Keimblätter grundsätzlich in individuell unterschiedlicher Stärke.
3. Der naturell-bedingte Grundcharakter, im engeren Sinne
Viele Menschen lassen sich einem der folgenden acht Naturelle zuordnen und sie haben dann meist den folgenden Grundcharakter:
- Ernährungs-Naturell (blau) - lebenspraktisch, liebt Gemütlichkeit, etwas passiv;
- Bewegungs-Naturell (rot) -
tatkräftig, liebt Bewegung, etwas derb; - Empfindungsnaturell (gelb) -
anteilnehmender, mitfühlender Mensch durch Denken und Empfinden; liebt das Schöne und Feine; - Bewegungs-Empfindungs-Naturell (orange) -
verfeinerte Körperkraft; leistungsfähig im Denken - besondere Eignung für wissenschaftliche Tätigkeiten; - Ernährungs-Bewegungs-Naturell (violett) -
lebenspraktisch und tatkräftig - besondere Eignung für betriebswirtschaftliche Tätigkeiten; - Ernährungs-Empfindungs-Naturell (grün) -
lebenspraktisch und anteilnehmend - besondere Eignung für soziale Tätigkeiten und für sitzende Verwaltungsberufe; - Harmonisches Naturell (weiss) -
sowohl lebenspraktisch wie tatkräftig und anteilnehmend; würdevoll, ausgleichend - vermag in vielen Berufen erfolgreich tätig zu sein, meist auch in leitenden Stellungen; - Disharmonisches Naturell (schwarz) -
innerlich unausgeglichen und daher oft auf Widerspruch stossend; manchmal besteht viel Tüchtigkeit, Mut - die Person, die sich unter einer guten Aufsicht erfolgreich betätigen kann.
4. Der naturell-bedingte Grundcharakter, im weiteren Sinn
- Je nach Körperbautypus ergeben bestimmte "natürliche" Eignungen für bestimmte Berufe.
- Je nach Körperbau-Typus besteht eine natürliche Sympathie oder Antipathie zu anderen Menschen. - Dies ist überall zu beachten, wo Menschen miteinander in näherem Kontakt stehen, namentlich in der Lebens-Partnerschaft zwischen zwei Menschen, in der Familie, in und in beruflichen Situationen, in behördlichen Situationen, in politischen Situationen, in Konfliktsituationen, etc.
- Je nach Körperbau-Typus reagiert ein Mensch etwas anders auf Heilmethoden und Heilmittel.
- Je nach Körperbau-Typus wirken andere Verhaltensweise stärkend auf die Gesundheit.
Näheres in den Fachbüchern über die Hutersche Psycho-Physiognomik!
5. Weitere Erläuterungen I
- Carl Huter hat jedem Naturell eine Farbe zugeordnet, als Charakterisierung seines Grundwesens. Und sie lassen sich verwenden, um die Sympathie und Antipathie zu veranschaulichen.
- Einzelne Körperbau-Typen werden in den Inneren Bereich des obenstehenden Schemas angeordnet, andere Körperbau-Typen oberhalb resp. unterhalb der polaren Naturelle.
- Im Grundsatz lässt sich jeder Mensch einem Körperbau-Typ zuordnen: Jeder Mensch entsteht aus einer befruchteten Eizelle, die sich wenige Stunden später zu einer Keimblase weiterentwickelt, die aus drei Keimblättern besteht. Aber bei einzelnen Menschen gibt es individuelle Besonderheiten, derart, dass sie die den Grundcharakter stärker beeinflussen als der Körperbau-Typ.
- Fazit:
a. Huter hat die Körperbau-Typen eingehend beschrieben: nach Körperbau, Grundcharakter und nach ihrem Verhältnis zueinander sowie die tieferen Ursachen gefunden, in der Keimblatt-Lehre.
b. Carl Huter sagt, er erhebe Anspruch, die Naturelle entdeckt zu haben.
c. Die Naturell-Typen sind nicht lediglich ein Konstrukt, das aus Erhebungen, Vermessungen, Statistiken gewonnen wurde. Der Naturell-Typ ist etwas absolut Reales und hat ein anatomisch-physiologische Fundament!
6. Weitere Erläuterungen II
- Für die Bestimmung des Naturells ist der Kopf sehr wichtig. Wenn möglich, sollte aber stets der ganze Körper für die Bestimmung des Naturells berücksichtigt werden.
- Das Grundwissen über die Naturelle lässt sich in wenigen Lektionen vermitteln.
- Der Erwerb der Kompetenz der Naturellbestimmung ist dagegen an höhere Voraussetzungen gebunden. Erforderlich sind u.a. ein guter allgemeiner Sinn für Formen und Farben, sodann ein geschultes visuelles Wahrnehmungsvermögen und praktische Erfahrung. Dann kann diese Kompetenz innerhalb von 1-2 Jahren erworben werden, je nach Interesse an der Sache, je nach Vorkenntnissen und je nach Intensität der Schulung.
- Man vergesse nicht: Jeder Mensch ist ein Individuum, also einzigartig. Die Zuordnung eines Menschen zu einem Typen ist daher als eine Schematisierung zu betrachten, ein Verzicht auf gewisse individuelle Besonderheiten. Aber auf diese Weise erreicht man eine rasche, erste Orientierung über den Grundcharakter des Menschen.
7. Weitere Erläuterungen III
- Die drei primären Naturelle stellen drei Extrem-Typen dar: Hier ist ein Organsystem stark und gleichzeitig die beiden anderen schwach entwickelt. Das stellt einen Extremfall dar.
- Daraus erklärt sich das ungewöhnliche, im wahrsten Sinne "extreme" Aussehen dieser Menschen: Kaum jemand wird im Leben eine Person kennen, die ähnlich aussieht. Aus wissenschaftlichen und aus anderen Gründen ist es wichtig, diese reinen Typen darzustellen und sich mit ihren besonderen Merkmale - in Bezug auf Aussehen und Charakter - zu befassen. - Man kann hier nicht auf das ästhetische Gefühl Rücksicht nehmen.
- Die sekundären Naturell-Typen sind keine Extrem-Typen, auch die polaren Naturell-Typen nicht und auch nicht die Steigerungen der polaren Typen, siehe unten.
- Bei den polaren Naturell-Typen gibt es eine Steigerung, aber die Bezeichnung "Extrem-Typ" nicht angebracht. - Die Steigerung ist denkbar in Richtung nach noch mehr
a. Disharmonie: Unruhe, Zerrissenheit und in Richtung;
b. Harmonie: Genialität, Idealität.
8. Schlussbemerkungen
- in den nachfolgenden Sub-Rubriken.
- in den Schriften von Carl Huter und in den Lehrbüchern über die Hutersche Psycho-Physiognomik. Siehe Rubirk 11D. Bibliothek & Downloads .

