Carl-Huter-Stiftung

Welt- und Menschenkenntnis nach Carl Huter

4E. Schule, Beruf und ähnliche Themen
Fettdruck durch die Carl-Huter-Stiftung

1. Bildungseinrichtungen
"Wie erwirbt man sich die Freundschaft und Mitgliedschaft des Huterischen Weltbundes", 1908

  • "Weiter soll eine Musteranstalt für Erziehung und Ausbildung von armen, aber begabten Kindern errichtet werden."
  • "Auch ist eine Lebensberufs-Lehranstalt geplant.
    Diese soll sich an die Musterschule anlehnen. Hier müssen Kinder neben Schulunterricht frühzeitig praktisch arbeiten lernen

    a) in Gartenwirtschaft,
    b) in Landwirtschaft,
    c) im Handwerk,
    d) in kaufmännischem Schaffen."
  • "Eine Prüfungsanstalt mit Übersetzungs- und Schreibinstitut für Fragen der Literatur, Wissenschaft und Kunst ist in Aussicht genommen."

2. Kind: Erziehung und Bildung
"Goldene Lebensregeln", enthalten in "Die neue Weltanschauung", 1908

Wie soll der Knabe erzogen werden?

  • "Ich gebiete aus moralischer Pflicht, dass jeder gesunde Knabe in den ersten sechs Kinderjahren im Hause und Garten Aufenthalt und Pflege und Spiel haben soll."
  • "Vom 7. bis zum 12. Lebensjahre soll er täglich drei- bis fünfstündige Feldarbeit machen lernen und nur täglich 3 bis 5 Stunden Schulunterricht haben."
  • "Vom 13.-15. Lebensjahre soll er ein Handwerk erlernen und täglich 6 Stunden Schularbeit haben und im 16. Lebensjahre soll er die kaufmännischen Kontorwissenschaften erlernen."
  • "Hiernach kann er dann entweder in einem praktischen Berufe tätig sein als landwirtschaftlicher, als handwerklicher oder als kaufmännischer Arbeiter oder er kann auch, falls er die Begabung hat, eine höhere Schule besuchen und sich zum Studium einer Wissenschaft oder auch einer Kunst vorbereiten."

Wie soll die Erziehung des Mädchens sein?

  • "Vom 1.-16. Jahre genau so wie beim Knaben."
  • "Dann soll es vom 17.- 18. Lebensjahre die Hauswirtschaft erlernen und täglich 2 Stunden Unterricht in Kindererziehung, praktischer Welt- und Menschenkenntnis und Unterweisungen in Diätlehre, Gesundheits- und Krankenpflege haben. Es soll belehrt werden über den männlichen und weiblichen Körper und seine Funktionen. Es soll unterrichtet werden, wie es eine mannbeglückende, hilfsbereite und getreue Gattin und auch glückliche, Kinder erzeugende Mutter werden kann."
  • "Vom 18.- 20. Lebensjahre möge das junge Mädchen sich umsehen nach einer Stellung im fremden Hause, wo es sich selbständig betätigt und bildet und dann sei es reif gesprochen als Frau und als Gattin."
  • "Vom 20.-21. Lebensjahre gewähre man der jungen Frau (*) ein Suchjahr, wo sie sich einen Freund und Lebensgefährten frei sucht, mit dem sie sich verloben kann und dessen Gattin sie werden will. Es ist nicht zu viel Zeit verschwendet, wenn einer jungen Frau hierzu ein ganzes Jahr freigegeben wird. Der Schutz soll im Selbstschutz begründet liegen, es ist unwürdig, einem reifen Mädchen sein Selbstbestimmungsrecht verkümmern zu wollen. Mit 21 Jahren sollten die meisten Jungfrauen, die einen getreuen, aufrichtigen Liebhaber finden, in die Ehe treten."
    (*) Alle unverheirateten Mädchen über 20 Jahre alt und alle die ehelosen, welche unter 20 Jahren Mutter wurden, sollen als Frauen oder Jungfrauen und nicht mehr als Fräulein angeredet und bezeichnet werden. Es erfordert das die Würde der Mutter und der weiblichen Reife.

3. Über die Schule
"Ausblick in die Zukunft", Fachartikel von Carl Huter; Jahr der Erstveröffentlichung unbekannt, vermutlich erstmals 1994 im Druck erschienen

  • "Die Schule der Zukunft hat nach dieser Lehre die Aufgabe, die Sinne zu wecken und zu schärfen, nicht aber den noch nicht entwickelten Geist des Kindes in abstrakte Ideen und Glaubensformeln zu zwingen."
  • "Den Weg der Wahrheit findet das Kind selber durch die Schärfung der Sinne für die Natur und das Wesen der Dinge, und später findet es den Weg zum Guten durch die Erfahrung. Nicht drillen, sondern schulen; nicht zwingen, sondern raten; nicht strafen, sondern leiten, das ist die Aufgabe der zukünftigen Erziehung."

4. Über die Erziehung der Kinder
"Biologisch-ethische Liebeskultur und praktische Psychologie", Fachartikel von Carl Huter; Jahr der Erstveröffentlichung unbekannt, vermutlich 1960 in der Zeitschrift "Der gute Menschenkenner"

  • "Zur Kindererziehung gehört viel Liebe für das Leben und die Eigenart eines Kindes, viel Geduld, Überlegung und Weisheit, schliesslich zwingt sie zur Selbstzucht und zum guten Vorbild. Liebe ist das Erste, aber nicht das Alleinige, Liebeskultur und praktische Psychologie was zur Erziehung gehört."
  • "Die feine Erkenntnis der Natur des Kindes, die Erforschung seiner inneren Seele und die Kenntnis des Seelenlebens überhaupt, ist ausser der sonstigen pädagogischen Tüchtigkeit notwendig, um ein Kind richtig erziehen zu können."
  • "Aus diesem Grunde müssen alle Lehrer und Erzieher psychologisch geschult sein, und zwar nicht in theoretischer, sondern vielmehr in praktischer Psychologie, in der Charakter- und lndividualitätserkenntnis. Da aber die Hauptarbeit in der Erziehung der Kinder die Frau vollzieht, so sollten alle jungen Mädchen, die der Hoffnung leben, sich dermaleinst zu verehelichen und Mutter zu werden, sich mit der Psycho-Physiognomik, der praktischen Menschenkenntnis, frühzeitig vertraut machen."
  • "Desgleichen ist auch allen Männern, die Vater geworden sind, sehr zu empfehlen, sich mit Liebe einige Zeit in die Lektüre geeigneter Schriften der Psycho-Physiognomik zu vertiefen, um zu lernen, wie Kinder nach ihren Anlagen gut erzogen werden können. Wer es möglich machen kann, sollte auch diesbezügliche Unterrichtskurse besuchen. Man lernt darin nicht nur für sich, für seine Kinder, sondern auch für das praktische Leben. Besonders ist allen Lehrern und Lehrerinnen, Erziehern und Erzieherinnen warm zu empfehlen, sich dieses psycho-physiognomische Wissen anzueignen.

5. Höhere Kultur, Fortschritt und Schönheit
"Die innere Erschliessung einer höheren geistigen Welt", 1903

  • "Nur da, wo Kunsthandwerk und Industrie blüht, wird ein Volk reif für eine höhere Kultur, für die idealen Güter, für Wissenschaft, Philosophie, Kunst, Ethik, Religion, Fortschritt und Schönheit."

Anmerkung: Das Interesse an der Huter-Lehre ist in manchen deutschen Gegenden seit jeher vergleichsweise hoch; ebenso in der Schweiz.


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